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Informationsflut im Internet

Die Informationsflut im Internet ist gewaltig. Gerade zum Thema Finanzen gibt es unzählige Artikel. Viele davon sind hilfreich, aber manche sollen dich nur verunsichern und zum Handeln bewegen. Solche Artikel, mit reißerischen Überschriften und emotionalen Inhalten nennt man auch Finanzpornografie. Du solltest sie unbedingt erkennen und meiden wenn du sie siehst. Aus diesem Grund sprechen wir heute über meine Erfahrungen und deinen richtigen Umgang mit solchen Nachrichten.

Was ist Finanzpornografie?

Du kennst vielleicht solche Artikel aus dem Internet, aber auch aus Finanzmagazinen. Sie haben reißerische Überschriften und sind sehr laut in ihren Aussagen. Sowas wie: „Die nächste Krise steht vor der Tür. Wie Sie sich jetzt davor schützen„, soll deine Aufmerksamkeit erregen und dich zum noch emotionaleren Inhalt des Beitrags führen. Dort angekommen, sollen die geschriebenen Zeilen deine Angst oder Gier triggern. Schreckliche Weltuntergangsszenarien werden geschildert, Experten prophezeien die nächste Krise und schließlich liefert der Artikel die perfekte Lösung. Ein krisensicherer Fonds, der dich genau vor diesem Szenario schützen kann. Wenn du ihn jetzt kaufst, bist du Opfer der Finanzpornografie geworden. Kurz gesagt, Finanzpornografie sind…

alle Finanznachrichten, die mit deiner Angst oder Gier spielen, um dich zu einer Handlung zu bewegen.

6 Probleme solcher Nachrichten

Finanzpornografie solltest du unbedingt meiden, wenn du sie erkennst. Denn in der Regel haben solche Nachrichten folgende Fallstricke:

1. Nachrichtenherausgeber müssen sich finanzieren

Solche Artikel finanzieren sich über Werbeanzeigen. Je mehr Klicks ein Artikel hat, desto mehr kann der Herausgeber für die Werbeplatzierung verlangen. Denn dann sehen auch mehr potenzielle Kunden die Werbung und die Chance auf einen Verkauf oder einen Call-to-Action (CTA) steigt. Aus diesem Grund werden die Überschriften und Inhalte der Artikel so reißerisch gestaltet. Erstens, um deine Aufmerksamkeit zu erregen und zweitens, um dich emotional anzusprechen. Hat der Artikel erst einmal deine Angst oder Gier ausgelöst, ist es umso wahrscheinlicher, dass du das beworbene Finanzprodukt auch wirklich kaufst.

2. Nachrichten müssen immer stark vereinfachen

Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass solche Artikel komplexe Zusammenhänge stark vereinfachen müssen. Besonders in der Überschrift wird das ersichtlich. Vereinfachung ist dabei nicht immer schlecht, aber du solltest dir die ernsthafte Frage stellen, ob der Artikel auch wirklich die Lösung für das beschriebene Problem liefert. Ein krisensicherer Fonds bietet niemals den endgültigen Schutz, da eine Krisenprognose immer unseriös ist. Keiner kann dies sicher voraussagen. Auch nicht der vermeintliche Experte des Artikels. Die einzige Absicht ist hier einen scheinbar tollen Fonds an den Mann oder die Frau zu bringen.

3. Nachrichten manipulieren dein Denken

Wenn du Nachrichten hörst, liest oder siehst hat es immer einen Einfluss auf dich. Sie beeinflussen dich bewusst oder unbewusst. Gerade wenn es um das nächste Krisenszenario geht, können solche negativen Prognosen einen schlechten Einfluss auf dich haben. Die Nachrichten werden emotional so aufgeladen, dass der Input dich den ganzen Tag begleitet und deine Stimmung verschlechtert. Genau das will der Herausgeber herbeiführen. Diese Stimmung soll dich nämlich dazu bringen, den krisensicheren Fonds zu kaufen oder auf den neuesten Trend mit aufzuspringen.

4. Nachrichten können zu einer passiven Haltung führen

Liest du immer wieder solche Nachrichten, die den Untergang der Weltwirtschaft prophezeien, dann kann sich dein Weltbild auch langfristig negativ verändern. Du siehst alles sehr pessimistisch, nichts hat mehr einen Sinn, wenn um die Ecke ohnehin die nächste Krise wartet. Das kann dazu führen, dass du entweder blind den angebotenen Finanzprodukten vertraust und sie kaufst oder noch schlimmer, du gar nichts mehr tust. Dann hast du aufgegeben und kommst nicht mehr ins Handeln. Du fragst dich, warum du überhaupt noch was für die Altersvorsorge tun solltest, wenn es später sowieso keine Rente mehr gibt. Diese Manipulation der Finanzpornografie ist pures Gift für deine Kapitalbildung.

5. Nachrichten sind mit der Veröffentlichung bereits veraltet

Wenn du dir mal überlegst wie lange es dauert bis die gelesene Nachricht bei dir ankommt, dann kann der heiße Tipp aus dem Artikel nicht mehr so brandaktuell sein. Zuerst muss ein Trend beobachtet werden. Erst wenn er sich bestätigt kann er auch als solcher gesehen werden. Danach muss der Autor des Beitrags davon Wind bekommen. Anschließend schreibt er hierzu einen Artikel, der dann im Anschluss veröffentlicht wird. Im Internet geht das noch recht schnell. In Magazinen aber kann es mehrere Wochen dauern. Ist der Artikel veröffentlicht, musst du ihn erst einmal zu Gesicht bekommen. Glaubst du wirklich, dass er dann noch so aktuell ist. Meistens sind die Trends mit der Veröffentlichung schon bereits vorbei und die nächste Sau wird durchs Dorf getrieben. 

6. Nachrichten sind meist tagesaktuell

Deinen Vermögensaufbau solltest du langfristig planen. Aktien und ETFs sind in der Regel erst nach mehr als 10 Jahren rentabel. Warum also solltest du dir tagesaktuelle Nachrichten anschauen. Welchen Einfluss hat der Kurswert der Aktie X am Tag Y wirklich auf deine langfristig Kapitalbildung. Richtig. Keinen. Wenn du also breit diversifiziert bist und langfristig planst, dann bringt dich tagesaktuelle Finanzpornografie nicht weiter. Im Gegenteil, sie verunsichert dich eher und lässt dich an deinem Plan zweifeln.

Umgang mit Finanzpornografie

Ich selbst habe einige Zeit damit verbracht Finanzmagazine zu kaufen und zu lesen. Dort findet man auch jede Menge Finanzpornografie. Obwohl ich einen langfristigen Plan besitze, habe ich gemerkt, dass mich die Artikel negativ beeinflussen. Ich war verunsichert und hatte das Gefühl, entweder etwas zu verpassen oder etwas falsch zu machen. Das Resultat: Meine Stimmung war im Keller und ich sah die Dinge recht pessimistisch. Mit der Zeit habe ich das gemerkt und mich gefragt, ob die Nachrichten mir wirklich weiterhelfen. Und ich konnte ganz klar „NEIN“ sagen. Es hat keinen einzigen Vorteil. Du verlierst Zeit für andere schöne Dinge und bessere Entscheidungen triffst du deswegen auch nicht. Daher der ultimative Tipp zum Umgang mit Finanzpornografie: Überlass solche Nachrichten anderen Menschen und meide sie unbedingt. Du wirst nichts verpassen. Das garantiere ich dir. Falls du aber seriöse und hilfreiche Quellen suchst: In meinen Empfehlungen habe ich tolle Blogs, Podcasts und Website für dich verlinkt. Dort kannst du dich getrost umsehen und die ein oder andere Inspiration mitnehmen. 

Zusammenfassung

Nicht alle Informationen und Artikel zum Thema Finanzen sind schlecht. Im Gegenteil, es gibt wirklich tolle und hilfreiche Artikel, die dich weiterbringen. So wie ich es mit Kapitalbildung versuche. Solche Artikel erkennst du vor allem an der langfristigen Ausrichtung und persönlichen Erfahrungen. Letztendlich sind solche Artikel aber immer Vertrauenssache. Wichtig ist nur, dass du dich nicht einlullen lässt und Finanzpornografie erkennst. Am besten gelingt dir das mit der notwendigen finanziellen Bildung. Je mehr du über Finanzen weißt, desto schwerer lässt du dich negativ beeinflussen. Daher solltest du jede Gelegenheit nutzen, dein Finanzwissen zu verbessern. Und genau dabei wünsche ich dir viel Erfolg und auch Spaß bei deiner Kapitalbildung.

Erwähnte Links zur Finanzpornografie

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