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Deine Gehaltserhöhung wird aufgefressen

Auf den Begriff „kalte Progression“ trifft man in den Medien immer wieder. Dabei geht es um deine nächste Gehaltserhöhung und wie die Inflation diese auffrisst. Aber auch die Steuerlast stiegt mit jedem Euro, den du mehr verdienst. Dabei solltest du wissen, wie sich die Einkommensteuer berechnet und was dies für all deine Einkünfte bedeutet. Aus diesem Grund sprechen wir heute über die Ausmaße der kalten Progression.

Einkommensteuer auf dein Gehalt

Der Einkommensteuer unterliegen alle Einkünfte von privaten Personen in Deutschland. Dabei ist die Steuer in Tarife gestaffelt und besteuert größere Einkommen stärker als kleinere Einkommen. Hier die Tarifzonen in der Übersicht (Stand: März 2020):

TarifzoneSteuersatzBezeichnung
bis 9.408€0%Grundfreibetrag
9.409€ - 14.532€14% - 24%Eingangssteuersatz
14.533€ - 57.051€24% - 42%-
57.052€ - 270.500€42%Spitzensteuersatz
ab 270.501€45%Höchststeuersatz

Man sieht also, dass größere Einkommen stärker besteuert werden. Das System nennt sich Leistungsfähigkeitsprinzip. Anhand der Tarife wird jeder verdiente Euro einzeln versteuert. Also alles bis zum Grundfreibetrag von 9.408€ bleibt unversteuert. Aber dem 9.409ten Euro fällt auf diesen Euro eine Einkommensteuer von 14% an. So steigt mit jedem verdienten Euro die Steuerlast. Und aus den einzeln versteuerten Euros, dem sogenannten Grenzsteuersatz, ergibt sich dann ein Durchschnittssteuersatz auf die gesamte Summe der Einkünfte. Alles was obendrauf kommt, wird nach einem höheren Grenzsteuersatz versteuert und hebt damit auch den Durchschnittssteuersatz.

Inflation + Steuer = kalte Progression

Da die Einkünfte nach dem Leistungsfähigkeitsprinzip versteuert werden, steigt mit jeder Gehaltserhöhung auch die Steuerlast. Neben der erhöhten Steuerlast kommt dann noch die jährliche Inflationsrate hinzu und senkt die Kaufkraft des Gehalts. Die Kombination aus beiden Faktoren, höhere Steuerlast durch die Gehaltserhöhung und die jährliche Inflationsrate, ergeben dann die sogenannte kalte Progression. Zumindest dann, wenn die Gehaltserhöhung lediglich den Kaufkraftverlust ausgleicht, durch die höhere Steuerlast aber Netto weniger vorhanden ist. Im Prinzip wird hier die Gehaltserhöhung bestraft und wenn sie so klein ausfällt, dass sie lediglich die Inflation ausgleicht, dann kann es zu exakt dieser Situation kommen –  eben der kalten Progression.

Zusammenfassung

Kalte Progression betrifft also alle abhängig Beschäftigten in Deutschland. Denn jede Gehaltserhöhung bedeutet auch eine höhere Steuerlast. Kommt hierzu noch die Inflation, dann hast du trotz einer Erhöhung des Gehalts weniger Netto vom Brutto. Daher solltest bei der nächsten Verhandlung deines Gehalts auch auf diesen Umstand achten und dich nicht mit weniger zufrieden zu geben. Und genau dabei wünsche ich dir viel Erfolg und auch Spaß bei deiner Kapitalbildung. 

Erwähnte Links zur kalte Progression

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