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Wo und wie Kosten wirken

Neben der Inflation und den Steuern verringern auch die Kosten die Rendite deiner Geldanlage. Dabei kommt es stark darauf an, wie genau die Kosten wirken. Fallen sie einmalig an oder treten sie regelmäßig auf? Sind es direkte oder indirekte Kosten? Hängen die Kosten vom Anlagevolumen ab oder sind sie absolut? All das ist wichtig für die Bewertung deiner Geldanlage. Aus diesem Grund sprechen wir heute über die Kostenarten und -ursachen.

Die 3 Paare der Kosten

Jede Geldanlage ist auch mit Kosten verbunden. Sie fallen in unterschiedlicher Art und Höhe an. Dabei ist im ersten Schritt gar nicht so wichtig wie hoch genau diese Kosten sind, sondern wie sie wirken und wann sie eintreten. Spezielle Kosten der einzelnen Geldanlagen musst du immer isoliert betrachten. Heute geht es aber erst einmal um die unterschiedlichen Charakteristika von Finanzkosten. Dabei ist es egal ob wir über Aufschläge, Verwaltungsgebühren oder Transaktionskosten sprechen. Alle Kosten besitzen jeweils eine Eigenschaft der 3 folgenden Paare:

EigenschaftspaareKostenursacheBeispiel
Direkte vs. indirekte KostenDirekte KostenHausgeld bei Eigentumswohnung
Direkte vs. indirekte KostenIndirekte KostenVerwaltungsgebühren eines Fonds
Einmalige vs. wiederkehrende KostenEinmalige KostenOrdergebühren bei Kauf
Einmalige vs. wiederkehrende KostenWiederkehrende KostenVerwaltungsgebühren eines Fonds
Fixkosten vs. StückkostenFixkostenOrdergebühren bei Kauf
Fixkosten vs. StückkostenStückkostenOrdergebühren bei Kauf

Direkte vs. indirekte Kosten

Direkte Kosten stehen, wie der Name schon sagt, in direktem Zusammenhang mit der eigentlichen Anlageklasse. Zum Beispiel ist das Hausgeld zur Instandhaltung einer Immobilie ein direkter Kostenfaktor, da er im Zuge der eigentlichen Anlageklasse anfällt, nämlich bei der Investition in eine Eigentumswohnung. Indirekt hingegen bedeutet, dass die Kosten sich nicht direkt auf die entsprechende Geldanlage beziehen, sondern auf dem Weg dorthin anfallen. Zum Beispiel bei einem Immobilienfonds. Die Anlageklasse ist immer noch die selbe, aber die Verwaltungsgebühren für den Fonds gehören nicht direkt zur Immobilie, sondern eben zum Management des Fonds. Daher sind solche Gebühren indirekte Kosten.

Einmalige vs. wiederkehrende Kosten

Fallen Kosten einmalig an, dann immer nur dann, wenn du aktiv wirst. Es sind Transaktionskosten für den Kauf, Verkauf oder die Umschichtung deines Portfolios. Sie stehen nicht im Zusammenhang mit dem Investment selbst, sondern fallen zusätzlich an. Ein weiteres Beispiel sind die Kaufnebenkosten (Maklerkosten, Grunderwerbssteuer, Notarkosten, usw.) beim Immobilienkauf. Sie fallen lediglich einmal an und relativeren sich dann im Laufe deines Investments. Wiederkehrende Kosten hingegen treten regelmäßig auf und nagen kontinuierlich an deiner Rendite. Zum Beispiel die Verwaltungsgebühren eines Fonds. Sie relativieren sich nur schwer im Laufe einer Geldanlage und wirken bei jeder Renditezahlung gleich schwer.

Fixkosten vs. Stückkosten

Fixkosten sind volumenunabhängige Kosten. Es ist egal ob du 1.000€ oder 100.000€ investierst, die Gebühr bleibt gleich. Dem gegenüberstehen die Stückkosten, die volumenabhängig sind. Sie berechnen sich relativ zur investierten Summe, beispielsweise 1,5% der Investitionssumme. Gerade bei Geldanlagen mit kleinem Volumen sollten die Fixkosten möglichst gering sein, da sie sonst sehr lange brauchen um rentabel zu sein. Umgekehrt können hohe Stückkosten besonders teuer bei großen Investitionssummen werden.

Die Kosten und deine Geldanlage

Mit diesen 3 Eigenschaftspaaren kannst du 6 Tipps oder Erkenntnisse für deine eigene Geldanlage mitnehmen:

1. Hin und Her macht Taschen leer

Kaufen, Verkaufen und Umschichten erzeugt in erster Linie einmalige Kosten, die deine Geldanlage wieder ausgleichen muss. Je mehr Kosten in deinem Portfolio entstehen, desto rentabler sollte es sein, da die Gesamtkosten auch 1 zu 1 an der Gesamtrendite nagen. Eben genau so wie auch die Inflationsrate und Steuern. Da diese Kostenart nur anfällt wenn du aktiv wirst, also handelst, nennt man sie auch Aktivitätskosten.

2. Kleine Investitionssummen haben es schwerer

Wie bereits erwähnt leiden vor allem kleine Investitionssummen an hohen Fixkosten, da sie bereits mit einem beträchtlichen Minus an Rendite starten. Wenn der Markt dann sehr lange nicht gut läuft, dauert es Jahre bis die Geldanlage rentabel ist. Mal abgesehen von den wiederkehrenden Kosten, die sicherlich zusätzlich anfallen. Stell dir hierzu einfach einen Aktienkauf von 100€ und einen Aktienkauf von 1.000€ vor. Für bei Ordern fallen Fixkosten in Form von Ordergebühren an. Und zwar 5€ pro Order. Bei einem Investitionsvolumen von 1.000€ entspricht dies einem relativen Anteil von gerade einmal 0,5%. Bei 100€ aber startet das Investment mit einem Minus von 5%. Denn so hoch ist der relative Anteil der Fixkosten am gesamten Investitionsvolumen. Aus diesem Grund solltest du möglichst große Summen investieren.

3. Kosten sind sichere Renditefresser

Egal wie unvorhersehbar deine Rendite ist, du weißt genau wie hoch sie sein muss, um deine Kosten zu decken. Denn sie sind sichere Renditefresser. Sind sie so hoch, dass die Rendite nicht ausreicht, machst du Jahr für Jahr einen Verlust mit deinem Investment. Daher stehen die Gesamtkosten deines Portfolios immer in direkter Konkurrenz zu deiner möglichen Rendite.

4. Kosten sind nicht in Stein gemeißelt

Egal wie toll die Angebote eines Anbieters, also einer Online-Bank, aussehen, verlasse dich nicht darauf, dass sie für immer gültig sind. Meist sind sie nur für einen bestimmten Zeitraum gültig und wenn nicht, kann die Bank ihre Kostenstruktur ganz leicht ändern. Verlass dich also nicht auf windige Angebote, die nach einigen Monaten wieder auslaufen, sondern auf einen verlässlichen Finanzpartner mit einem vertretbaren Preis-Leistungsverzeichnis. Hierzu kann ich dir mein Girokonto und Online-Depot der ING ans Herz legen. 

5. Anlagevehikel haben meist höhere Kosten

Eine Direktanlage ist meist der günstigste Weg zu einer Anlageklasse. Aber nicht jeder kann sich das auch leisten. Zum Beispiel ist der Erwerb einer Eigentumswohnung sehr kostenaufwendig und nicht mit 1.000€ getan. Daher bieten Anlagevehikel attraktive Wege mit relativ wenig Geld, breit zu investieren. Dafür stehen diesem einfachen Zugang auch zusätzliche Aufwandskosten gegenüber. Ein Fonds muss verwaltet und die Werbung muss auch bezahlt werden. Daher ist es immer günstiger eine Direktanlage zu wählen, aber nicht jeder kann und möchte sich diesen Weg leisten.

6. Entgangene Erträge sind ebenfalls Kosten

Jede Entscheidung für eine Geldanlage, ist immer auch eine Entscheidung gegen eine andere Geldanlage. Daher solltest du bewusst entscheiden, worin du dein Geld investierst. Denn mit dem Parken deines Geldes auf dem Tagesgeldkonto, verpasst du die Möglichkeit auf die Rendite eines Aktienfonds. Demgegenüber steht natürlich die geringe Volatilität auf dem Tagesgeldkonto. Du kannst jederzeit über dein Geld verfügen, ohne Kursverluste zu berücksichtigen. Denke also daran,  dass auch die sogenannten Opportunitätskosten deine Geldanlage belasten. 

Zusammenfassung

Wie Steuern und die Inflation nagen auch die Kosten an deiner Rendite. Dabei ist es wichtig diese Art der Renditefresse in ihrer Wirkung zu unterscheiden. Denn es macht einen gewaltigen Unterschied ob Kosten einmal oder wiederkehrend anfallen, sie direkt von der Anlageklasse kommen oder durch ein Anlagevehikel zusätzlich aufgeschlagen werden und ob die anfallenden Kosten volumenabhängig sind oder eben nicht. Mit diesen 3 Charakterpaaren kannst du jede Geldanlage noch besser bewerten und genau schauen, wann und wie die Kosten an deiner Rendite nagen. Das ist extrem wichtig, um sinnvolle Geldanlage zu identifizieren und unrentable Altlasten zu entfernen. Und genau dabei wünsche ich dir viel Erfolg und auch Spaß bei deiner Kapitalbildung.

Erwähnte Links zu den Kosten

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