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Risiko ist sehr individuell

Über alle Geldanlagen gesehen, gibt es 7 Risikoarten. Diese kann man nur sehr schwer allgemein bewerten und trotzdem versuche ich dir einen Fragenkatalog und Leitfaden an die Hand zu geben, welche dir die objektive Risikobewertung ermöglichen soll. Dabei kommt es vor allem auf deine ganz eigene Risikobereitschaft, aber auch -tragfähigkeit an. Denn du musst dir jedes Risiko auch leisten können. Aus diesem Grund sprechen wir heute über deinen gesunden Umgang mit Risiko.

7 Risikoarten

Wie bereits im letzten Beitrag besprochen, ist Risiko nicht mit Verlust zu verwechseln. Risiko ist einfach gesagt, die Möglichkeit eines Schadens. Dabei gibt es bei deinen Geldanlagen insgesamt 7 Risikoarten, die du jeweils betrachten solltest:

RisikoartBeispiel
KursrisikoPreisschwankungen einer Aktien an der Börse
AusfallrisikoZahlungsunfähigkeit des Schuldners
InflationsrisikoInflationsrate liegt über dem erwarteten Wert von nahe 2%
WährungsrisikoGeldanlage wird durch die Inflation der Fremdwährung abgewertet
Rechtliches RisikoKapitalertragssteuer wird angehoben
BetrugsrisikoNichteinhaltung von Vertragsabmachungen
Politisches und gesamtwirtschaftliches RisikoZusammenbruch der Weltwirtschaft

Fragen zur Risikobewertung

Diese Risikoarten sind sehr allgemein und müssen ganz speziell auf die jeweilige Geldanlage und das Umfeld angepasst werden. Um dies zu tun, helfen die folgenden Fragen:

FrageBemerkung
Wie häufig tritt das Risiko auf?Ein Blick in die Vergangenheit hilft oftmals, um die Häufigkeit des Eintritts für die Zukunft einzuschätzen.
Wie stark wirkt das Risiko?Es macht einen Unterschied, ob eine Geldanlage um 10% oder 100% fallen kann.
Lässt sich die Risiko vermeiden oder reduzieren?Manche Risiken lassen sich durch die Auswahl eines anderen Anlageprodukts vermeiden oder reduzieren.
Was ist der Preis der Risikovermeidung?Das Ausweichen auf ein anderes Produkt oder Anlagekonstrukt liefert ggf. andere Risiken.
Ist das Risiko vorübergehend oder endgültig?Manche Risiken durch eine lange Laufzeit aussitzen, bei endgültigen Risiken geht das nicht.
Wird das Risiko ausreichend vergütet?Wenn man ein Risiko eingeht, sollte die entsprechende Risikoprämie auch angemessen sein.

Mit diesen allgemeinen Fragen kannst du zumindest ausschließen, dass du die Risiken falsch bewertest. Denn die Schwierigkeit bei Risiken im Allgemeinen, ist die Abwägung zwischen schwerwiegender Einfluss auf meine Geldanlage und tatsächliche Wahrscheinlichkeit des Eintritts. Denn der drohende Schaden wiegt in unserem Kopf oft schwerer, auch wenn die Eintrittswahrscheinlichkeit sehr gering ist oder wir Risiken aussitzen können, da sie vorübergehend sind. Daher sind genau diese Fragen wichtig, um die Objektivität zu bewahren, auch wenn die Einschätzung selbst sehr subjektiv ist.

Risikobereitschaft vs. Risikotragfähigkeit

Das waren nun die Fragen zur allgemeinen Einschätzung. Da du Risikoarten aber immer aus deiner Brille bewerten musst, solltest du noch 2 sehr persönliche Abfragen hinzunehmen.

  • 1. Risikobereitschaft
  • 2. Risikotragfähigkeit

Risikobereitschaft beschreibt dabei deine eigene Einstellung oder deinen Charakter. Manche Menschen können mit mehr Risiko leben als andere und umgekehrt. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob du dir ein bestimmtes Risiko aufladen willst, kannst du dich fragen, ob du persönlich mit diesem Risiko gut schlafen kannst. Dieser Bereich trifft dann mehr die mentale Ebene des Risiko. Ist es psychisch zu stark belastend, dann solltest du dich dem Risiko nicht aussetzen.

Dem gegenüber stehen die Auswirkungen auf deine Lebensumstände und damit die Frage, ob du dir das Risiko finanziell leisten kannst. Hier solltest du deine Familie in Betracht ziehen, deinen Einnahmequellen und natürlich auch laufende Verbindlichkeiten. Wenn du eine Familie hast, und andere Menschen von dir abhängig sind, dann solltest du ggf. ein kleineres Risiko eingehen. Das Gleiche gilt für deine Einkommensquelle. Wenn du einen sicheren Job als Beamter hast, kannst du fester mit deinen Einnahmen rechnen, als wenn du Angestellter in einem Startup bist. Außerdem drücken Schulden deine Risikotragfähigkeit deutlich nach unten. Wenn du bereits Verbindlichkeiten bedienen musst, dann solltest du das Risiko vermeiden, noch mehr Schulden zu machen bzw. das Risiko minimieren. Mal abgesehen davon, das du zuerst deine Konsumschulden begleichen solltest.

Zusammenfassung

Es gibt insgesamt 7 Risikoarten bei deinen Geldanlagen. Diese kannst du anhand von allgemeinen Fragen bewerten und für dich einschätzen. Dabei solltest du am Ende aber auch deine eigene Risikobereitschaft und -tragfähigkeit hinterfragen. Soll heißen: Will (Risikobereitschaft) und kann (Risikotragfähigkeit) ich mir ein Risiko leisten. Das klingt natürlicher einfacher als gesagt, aber um dir einen kleinen Leitfaden an die Hand zu geben, findest du hier eine kostenlose Vorlage zur eigenen Risikobewertung. Hiermit solltest du die einzelnen Risikoarten zumindest einschätzen können und dich mit deiner eigenen Risikobereitschaft bzw. Risikotragfähigkeit auseinander setzen. Bist du dir über dein Risikoprofil im Klaren, hast du schon sehr viel gewonnen. Und genau dabei wünsche ich dir viel Erfolg und auch Spaß bei deiner Kapitalbildung.

Erwähnte Links zu den Risikoarten

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