fbpx
Lesezeit: 5 Minuten

Podcast zu Schulden auf Apple PodcastSpotify oder Google Podcast

Keine Schulden zu haben bedeutet Freiheit

Die durchschnittliche Verschuldung in Deutschland liegt bei gut 30.000€ pro Person. Dabei sind gerade Schulden finanziell und mental echte Killer für deine Kapitalbildung. Sie lähmen deine Gedanken und nehmen dir jede Möglichkeit dein Geld in lukrative Geldanlagen zu investieren. Daher ist es aus meiner Sicht die oberste Priorität Schulden abzubauen und auch keine Schulden zu machen. Aus diesem Grund sprechen wir heute über den richtigen Umgang mit Schulden.

Lähmung und entgangene Chancen

Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass ein knappes Budget bzw. Schulden einen Einfluss auf unsere Gefühlswelt haben. Sie binden wichtige Gehirnkapazitäten und verhindern damit die Verwendung für andere wichtige Dinge. Außerdem leidet der Körper auch physisch. Menschen mit Schulden leiden eher an Schlafstörungen und ausgeprägter Panik. Doch neben den psychischen und physischen Einschränkungen entstehen durch Schulden nicht nur Zinskosten, sondern auch Opportunitätskosten. Also Kosten für entgangene Chancen. Dazu stellt man sich einfach vor, das alles Geld was ich zur Tilgung benötige nicht investiert werden kann. Dadurch zahle ich nicht nur den Zins, sondern auch die entgangene Rendite durch nicht getätigte Investitionen. Schulden sind also erst einmal nichts Gutes, denn sie belasten psychisch und physisch, aber sie rauben uns auch die Chance unser Geld sinnvoll zu investieren.

Die zwei Arten von Schulden

Auch wenn Schulden im Allgemeinen schlecht sind, sollte man trotzdem zwischen guten und schlechten Schulden unterscheiden. Denn Kredit ist nicht gleich Kredit. Es gibt Konsumkredite und Produktivkredite. In beiden Fällen leiht man sein Geld und hat anschließend Schulden. Aber nur beim Produktivkredit ist das Ziel, mit dem eingesetzten Geld mehr zu erwirtschaften, also zu wachsen. Beim Konsumkredit hingegen leiht man sich Geld, um damit Waren oder Dienstleitungen zu kaufen, die stetig an Wert verlieren. Hier eine Auflistung der unterschiedlichen Schuldenarten:

KonsumschuldenProduktivschulden
Fernseher auf KreditStudienkredit
Reise auf KreditGründungskredit
(Immobilie zur Eigennutzung auf Kredit)Immobilie zur Vermietung auf Kredit
......

Man sieht also, dass es bei einem Produktivkredit immer darum geht einen größeren Wert mit dem geliehenen Geld zu schaffen. Wohingegen bei Konsumkrediten, die gekauften Waren an Wert verlieren. Dazu gehört streng genommen auch ein Hauskredit. Denn wenn ich die Immobilie selbst nutze ist es eine Lifestyle-Entscheidung und kein Investment, da daraus keine Einkommensströme generiert werden oder das Objekt an Wert gewinnt. Trotzdem ist ein Hauskredit natürlich etwas anderes, als ein Kleinkredit für den neuen Fernseher. Aber auch wenn es sowas wie gute und bessere Schulden gibt, solltest du dir immer zwei Fragen stellen. Erstens, kann ich es mir finanziell leisten? Und wenn ja, dann zweitens, will ich es mir mental leisten? Also bin ich bereit die nächsten 30 Jahre einen Hauskredit abzubezahlen. Wenn du bei einem der beiden Fragen mit „Nein“ antwortest, dann solltest du hierfür keinen Kredit aufnehmen und dich nicht verschulden.

Abbau von Schulden

Wenn man jetzt aber schon Schulden gemacht hat, aus welchen Gründen auch immer, kann ich nur empfehlen diese nach den folgenden 7 Schritten anzugehen:

  • Übernimm die volle Verantwortung und stelle dich deinen Schulden
  • Summiere alle Schulden und Raten in einer Excel-Tabelle
  • Lege einen Schuldenordner an
  • Priorisiere die Schulden nach ihren Kosten (die mit den meisten Zinsen zuerst)
  • Sprich mit den Gläubigern (vereinbare Sondertilgungen oder Umschuldungen)
  • Erstelle einen Tilgungsplan
  • Mache dir die Schuldenfreiheit zum obersten Ziel

Erst schuldenfrei sein, dann investieren

Schulden zu haben und zu investieren kann reizvoll sein. Trotzdem finde ich, dass man zu aller erst seine Schulden loswerden sollte, bevor man weitere Türen aufschlägt. Denn sonst lenkst man seinen Fokus von den Schulden und braucht vielleicht noch länger, um sie abzubauen. Außerdem verringert man durch jede Tilgungsrate und jede Sondertilgung die Zinslast. Eine bessere Rendite kann man mit keiner Investition einfahren. Trotzdem gibt es natürlich auch Umstände bei denen es trotzdem Sinn macht. Denn wenn man einen Hauskredit abbezahlt, mit festen Tilgungsraten, heißt es nicht das man 30 Jahre lang nichts für seine Altersvorsorge machen sollte. Die Regel gilt daher fast ausschließlich für Konsumschulden, ein Hauskredit ausgeklammert.

Darauf solltest du in Zukunft achten

Wenn du dich in Zukunft nicht verschulden willst, dann solltest du drei Dinge befolgen:

  • Führe eine Haushaltsbuch
  • Richte eine Liquiditätsreserve ein
  • Testfrage ob du dir etwas leisten kannst

Erstelle zu allererst ein monatliches Haushaltsbuch. Eine kostenlose Excel-Version findet du auf meiner Website. Damit bekommst du einen ganz leichten Überblick deiner Einnahmen und Ausgaben. Wenn deine Ausgaben die Einnahmen übersteigen machst du Schulden, wenn nicht ist alles gut. Der nächste Schritt ist das Ansparen einer Liquiditätsreserve – also ein finanzieller Puffer für alle unvorhersehbaren Situationen. Die Reserve sollte etwa die 6-fache Menge deiner monatlichen Lebenshaltungskosten haben (Miete, Versicherungen, Lebensmittel, usw.). Mit dieser eisernen Reserve läufst du nicht Gefahr, bei kleinen Schwierigkeiten einen Kredit aufnehmen zu müssen. Das gibt extrem viel Sicherheit und schützt dich auch beispielsweise vor einem Jobverlust. Übrigens solltest du vor dem Aufbau einer Reserve auch keinen einzigen Cent investieren. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als verkaufen zu müssen. Als dritten Tipp kann man einfach die Testfrage in den Raum stellen: „Kann und will ich mir das leisten?“. Also zum einen finanziell, aber auch mental. Und wenn du dir die Frage stellen musst, ist es meistens zu teuer für dich. Wenn du eine Sache trotzdem haben möchtest, spare einfach darauf hin. Denn dann hast du sie dir wirklich verdient.

Zusammenfassung

Insgesamt sind Schulden schlecht. Sie belasten einen physisch und psychisch. Außerdem nehmen sie dir die Chance, dein Geld in sinnvolle Anlageklassen zu investieren. Trotzdem solltest du zwischen Konsum- und Produktivschulden unterscheiden. Konsumschulden belasten einen und kaufen Dinge, die stetig an Wert verlieren. Produktivschulden hingegen kaufen Dinge, die in Zukunft an Wert gewinnen sollen. Es ist also nicht ratsam Konsumschulden zu machen. Wenn sie allerdings schon vorhanden sind, kannst du sie nach den 7 genannten Schritten angehen. Und beginne erst mit deinen Investments, sobald du schuldenfrei bist. Zumindest frei von Konsumschulden. Denn:

Keine Schulden zu haben ist Freiheit

Daher gilt mache keine Schulden, baue Schulden ab und investiere erst, wenn du schuldenfrei bist. Und genau dabei wünsche ich dir viel Erfolg und auch Spaß bei deiner Kapitalbildung.

Erwähnte Links zum Thema Schulden

Kontakt zu Kapitalbildung

Starte noch heute mit deiner Kapitalbildung und schau dir meine Empfehlungen an. Darin findest du interessante Bücher, mein Girokonto, Tagesgeldkonto und Depot und hilfreiche Links für deine Finanzen. Bei Fragen, Anmerkungen oder weiterem Interesse kannst du mich außerdem über folgende Kanäle erreichen: