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Unattraktive Geldanlagen
Es gibt eine unfassbare Vielfalt am Finanzmarkt. Jede Menge Geldanlagen, die einem entweder Sicherheit oder Rendite versprechen. Dabei solltest du genau hinschauen und nur in solche Anlagen investieren, die auch wirklich attraktiv sind. Hierzu kannst du 3 Kriterien zu Rate ziehen, um jede Geldanlage zu bewerten. Aus diesem Grund sprechen wir heute über genau diese 3 Kriterien und über 7 Finanzprodukte, die du unbedingt meiden solltest.
3 Kriterien zur Identifikation
In den Grundlagen haben wir bereits einige Faktoren kennengelernt, woran man ein gutes Investment festmachen kann. Dabei sind es aus meiner Sicht 3 einfache Kriterien, die einzelne Faktoren vereinen:
- 1. Transparenz
- 2. Rendite
- 3. Risiko
Gute Geldanlagen sind leicht verständlich und in ihrer Kosten- und Anlagestruktur nachvollziehbar. Erst wenn du eine Anlage verstehst und sie anderen erklären kannst, hast du wirklich verstanden worum es geht. Außerdem sind komplexe Anlageprodukte durch ihre verschachtelten Aufbau und Investmentstrukturen meist sehr teuer. Darunter leidet dann auch das zweite Kriterium, die Rendite. Ohne Rendite brauchst du dein Geld nicht zu investieren. Erst wenn nach Abzug aller Renditefresser (Inflation, Steuern und Kosten) eine positive Rendite bleibt, lohnt sich ein Investment. Als drittes Kriterium ist das Risiko zu betrachten. Denn was bringt dir eine hohe reale Renditeerwartung, wenn du dafür nicht-vertretbare Risiken eingehen musst. Daher solltest du als drittes Kriterium immer auch die möglichen Risiken einer Geldanlage bewerten. Erst wenn du sie wirklich tragen kannst (Risikotragfähigkeit) und willst (Risikobereitschaft), ist die Geldanlage interessant für dich.
7 schlechte Geldanlagen
Mit den oben genannten Kriterien kannst du wirklich gute Geldanlagen identifizieren. Hierbei sprechen wir immer über solche Anlagen, die dich auf deinem Weg zum langfristigen Vermögensaufbau unterstützen. Wenn dabei ein Kriterium nicht erfüllt wird, solltest du die Finger davon lassen. Denn dann dient diese Geldanlage nicht deiner Kapitalbildung. In der folgenden Tabelle findest du daher nun 7 Produktgruppen, die du meiden solltest. Dabei wird jede Produktgruppe anhand der 3 Kriterien bewertet:
Geldanlage | Transparenz | Rendite | Risiko |
---|---|---|---|
Anleihen | gut | schlecht | klein |
Bausparverträge | mittel | schlecht | klein |
Riester- und Rürup-Rente | schlecht | schlecht | klein |
Lebens- und Rentenversicherung | schlecht | schlecht | klein |
Investmentzertifikate und Optionsscheine | mittel | gut | groß |
Aktiv gemanagte Fonds | mittel | mittel | mittel |
Exotische Geldanlagen und Trends | mittel | mittel | groß |
1. Anleihen
Anleihen an sich sind eine recht transparente Anlageklasse. Allerdings sind sie in der momentanen Nullzinswelt keine Option für deine Kapitalbildung. Auch wenn du dein Geld nur parken möchtest (z.B. als Liquiditätsreserve), dann würde ich dir das Tagesgeldkonto empfehlen. Denn Anleihen mit guten Schuldnern sind durch den niedrigen Leitzins unattraktiv geworden. Da es Geld schon seit langer Zeit zum Nulltarif gibt, ist auch der Wert am Markt geschrumpft. Wenn du noch etwas für deine Anleihen haben möchtest, musst du zu sogenannten Junk-Bonds (Hochzinsanleihen) greifen. Diesen Schuldnern würde ich allerdings niemals Geld leihen, da du nicht weißt, ob sie es jemals zurückzahlen können. Alles in allem sind Anleihen daher keine attraktive Geldanlage.
2. Bausparverträge
Bausparverträge sind per Definition keine Geldanlageprodukte, sondern ein Sparprodukt. Wenn du hiermit dein Geld vermehren willst, bist du auf dem falschen Weg. Denn es gibt nur eine sehr geringe Rendite, die dann aber von der Inflation und den Steuern aufgefressen wird. Außerdem bindest du dein Geld für die gesamte Zeit der Ansparphase. Zusammen mit den recht komplexen Details eines Bausparvertrags, ist diese Produktgruppe einfach nicht dazu geeignet, einen langfristigen Vermögensaufbau zu betreiben.
3. Riester- und Rürup-Rente
Auch bei der Riester- und Rürup-Rente gibt es sehr komplexe Details, die du verstehen solltest. Erst wenn du alle in Betracht ziehst, kannst du das Produkt wirklich verstehen und bewerten. Die Zeit kannst du dir aber eigentlich sparen, denn die Rendite ist so gering, dass es sich schlichtweg nicht lohnt. Zudem beruht der Vorteil dieser staatlich-geförderten Renten auf der Tatsache, dass beim Ansparen Steuern gespart werden, die dann erst bei der Auszahlung anfallen. Wie hoch die Steuern aber in Zukunft ausfallen weiß kein Mensch und sinken werden sie wohl nicht. Daher sind solche Renten ebenfalls nicht dazu geeignet, deine Rentenlücke zu schließen.
4. Lebens- und Rentenversicherungen
Gerade solche Versicherungen werben oftmals mit dem sicheren Weg zum Vermögensaufbau. Ohne Verluste zur gewünschten Rendite. Dabei sind die versteckten Ausgabeaufschläge und Verwaltungsgebühren so hoch, dass real nichts mehr an Rendite hängen bleibt. Ich selbst habe in meiner Vergangenheit in eine private Rentenversicherung „investiert“ und bin damit gehörig auf die Nase gefallen. Denn neben der fehlenden Rendite, sind sie auch noch recht komplex und keiner weiß genau was mit deinem Geld passiert. Daher sind auch diese Produktgruppen nicht für deine Kapitalbildung geeignet.
5. Investmentzertifikate und Optionsscheine
Zertifikate und Optionsschein sind Wetten auf jede mögliche Bewegung des Marktes. Somit kannst du auch auf fallende Kurse wetten. Und das für fast alle Anlageklassen (Anleihen, Aktien, Immobilien und Rohstoffe). Solche Geldanlagen sind aber nicht für einen langfristigen Vermögensaufbau geeignet, sondern eher zum Zocken am Markt. Das Risiko ist enorm hoch und wird auch meist nicht durch die mögliche Rendite gerechtfertigt. Außerdem können solche Wetten recht komplex werden. Aber egal wie interessant es klingen mag, wenn du zocken willst, kannst du auch ins Casino gehen.
6. Aktiv gemanagte Fonds
Fonds haben wir als Anlagevehikel kennengelernt, die einem den leichten Zugang zu Direktanlagen ermöglichen. Das ist gut und hilfreich, allerdings nur dann wenn sie auch wirklich rentabel und transparent sind. Das Risiko leitet sich von den beinhalteten Direktanlagen ab. Zum Beispiel aus Anleihen, Aktien, Immobilien oder einem Mix aus mehreren Anlageklassen (Mischfonds). Werden diese Fonds nun aktiv gemanagt, also von einem Fondsmanager verwaltet, macht dieser das natürlich nicht umsonst. Doch genau diese Kosten nagen an der Rendite und in den allermeisten Fällen sind die Entscheidungen des Fondsmanager nicht wirklich förderlich für die Rentabilität des Fonds. Daher solltest du lieber auf passive Fonds (ETFs) setzen und dir die hohen Kosten sparen. Den Markt kann ohnehin kein Mensch verlässlich schlagen. Auch wenn dein Bankberater immer eine Ausnahme finden wird.
7. Exotische Geldanlagen und Trends
Sachwerte aus Nischen, wie beispielsweise Whiskey, Uhren oder Oldtimer sind keine geeigneten Finanzprodukte, für deinen langfristigen Vermögensaufbau. Genauso wenig sind es Trends, die sich noch keinen Namen am Markt gemacht haben. Dabei spielst du ganz oft das Versuchskaninchen mit deinem Geld und das solltest du unbedingt vermeiden. Denn zum einen sind solche neuen Trends oftmals komplex und das Risiko zu hoch. Auch wenn die Renditeerwartungen vielleicht interessant klingen, solltest du die Finger davon lassen. Investiere lieber in etablierte Geldanlagen und nicht in Nischenprodukte oder Trends.
Zusammenfassung
Du siehst also, dass du mit Hilfe von 3 Kriterien alle Geldanlagen recht leicht bewerten kannst. Erfüllen sie alle Kriterien, sind sie für den langfristigen Vermögensaufbau geeignet. Erfüllen sie nur ein Kriterium nicht, solltest du die Finger davon lassen. Trotzdem ist und bleibt es eine Kunst geeignete Geldanlagen zu identifizieren und das perfekte Produkt wirst du ohnehin nicht finden. Trotzdem gibt es attraktive und unattraktive Geldanlagen. Wenn du diese beiden voneinander unterscheiden kannst, bist du schon auf dem richtigen Weg. Und genau dabei wünsche ich dir viel Erfolg und auch Spaß bei deiner Kapitalbildung.
Erwähnte Links zu schlechten Geldanlagen
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