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Podcast zum Thema Cost-Average-Effekt auf Apple PodcastSpotify oder Google Podcast

Nur ein Mythos?

Gerade zu Beginn der Börsenkarriere oder immer dann, wenn du wieder eine größere Summe angespart hast, die du investieren möchtest. Hier stellt sich die Frage: Mit dem Sparplan vom Cost-Average-Effekt Gebrauch machen oder einfach eine Einmalinvestition? Doch gibt es diesen Effekt wirklich und was bedeutet er eigentlich? Aus diesem Grund sprechen wir heute über die für dich richtige Entscheidung.

Definition des Cost-Average-Effekt

Übersetzt bedeutet Cost-Average-Effekt nichts anderes als Durchschnittskosteneffekt. Dabei geht es darum, sich keine Gedanken mehr über den richtigen Einstiegszeitpunkt zu machen, da man mit regelmäßigen Investitionen, in beispielsweise einen ETF, immer wieder höhere und auch tiefere Kurswerte erwischt und damit auf lange Sicht durchschnittlich weniger für seine gesamte Investition zahlt.

Beispiel: Du hast 10.000€ auf dem Konto, bereit zum Investieren. Zum Beispiel vom letzten Beitrag zur Cashquote auf der Seite liegen. Diese Summe willst du in einen ETF investieren. Jetzt hast du die Wahl zwischen einem einmaligen Kauf und mehreren anteiligen Käufen über die Zeit verteilt:

  • 1 x 10.000€
  • 10 x 1.000€

Bei einmal 10.000€ bist du bei deinem Investment von diesem einen Kaufzeitpunkt abhängig. Dieser kann vielleicht günstig sein, weil der Kurs gerade recht weit unten ist. Es kann aber auch sein, dass er im Laufe der nächsten Monate noch günstiger wird. Und dann macht es Sinn, die 10.000€ in 10 Zeitpunkte zu unterteilen. Denn dann ergibt sich ein anderer Durchschnittspreis für das 10.000€ Investment. Im besten Fall natürlich günstiger und wenn dem so ist, spricht man vom Cost-Average-Effekt.

Zusammengefasst kann man den Cost-Average-Effekt oder auch Durchschnittskosteneffekt also folgendermaßen beschreiben:

Wer regelmäßig einen gleichbleibenden Geldbetrag in einen Sparplan investiert, erwirbt bei fallenden Kurspreisen mehr Anteile als bei einer Einmalinvestition

Man erspart sich damit das Dilemma des besten Einstiegzeitpunktes. So zumindest die Idee des Cost-Average-Effekt in der Theorie.

Die Faktenlage

Damit kommen wir jetzt zur Faktenlage. Was also sagen die Zahlen? Was ist kostengünstiger? Einmalinvestition oder Sparplan? Oder anders: Was ist dran am Cost-Average-Effekt? Um es möglichst kurz zu halten. Es ist ein Mythos oder wie in einem Artikel von Gerd Kommer zu lesen: „Eine Fata-Morgana“. Bereits vor über 35 Jahren wurde dieser Effekt widerlegt und seitdem mehrfach von unterschiedlichen Quellen. In der Theorie ist es eine tolle Überlegung. Man senkt seine Kosten zum Kauf der Anteile und vermeidet so das unliebsame Markettiming. Aber anhand von Datenreihen der letzten 50 Jahre war das Einmalinvestment sehr häufig die bessere Option. Egal ob man hier einen Zeitraum von 12 Monaten oder 5 Jahren betrachtet. Die ziemlich einfach klingende Ursache hierfür ist:

Aktienmärkte sind auf Wachstum ausgerichtet

Das heißt also, tendenziell steigen die Kurse an der Börse mehr, als das sie fallen. Und damit ist es statistisch gesehen unwahrscheinlicher Zeitpunkte in der Zukunft zu finden, in denen die Kurse fallen. Dazu kommen außerdem noch die mehrfachen Transaktionskosten, die bei einem Sparplan jedes Mal dazukommen. Insgesamt und aus vergangenen Datenreihen gibt es also keinen faktischen Vorteil. Der Cost-Average-Effekt ist ein Mythos.

Meine Empfehlung

Wie gesagt, macht es statistisch gesehen keinen Sinn einen Sparplan zu nutzen, um eine vorhandene größere Summe anzulegen. Hierbei gewinnt in der Regel und mit hoher Wahrscheinlichkeit die Einmalinvestition. In den angesprochenen Studien wird aber auch von einem gefühlten Vorteil gesprochen. Also ist statt dem tatsächlichen Cost-Average-Effekt eher ein psychologischer Effekt zu erkennen. Gerade deshalb, weil man nicht so leicht eine größere Summe von 10.000€ oder mehr ohne Bauchschmerzen investiert. Denn natürlich ist es unwahrscheinlich, aber es gibt auch fallende Kurse und es besteht, zumindest in der Theorie, die Gefahr dann einiges an Verlust zu machen, wenn eine Krise oder fallende Kurse vor der Tür stehen. Davon müsste sich das Einmalinvestment erst einmal erholen und die Verteilung über mehrere Monate wäre tatsächlich sinnvoller.

Und genau dieser psychologische Effekt lässt einen wahrscheinlich eher agieren und macht einen nicht so handlungsunfähig. Bevor du also zögerst, weil du Angst vor der nächsten Krise hast, macht auch ein Sparplan Sinn. Damit kommst du wenigstens ins Handeln und stockst nicht vor deinem Investment. Faktisch kannst du also dein Geld einmalig investieren, damit wirst du für deinen langfristigen Vermögensaufbau sehr wahrscheinlich richtig fahren. Wenn du aber Bedenken hast, dann strecke deine Investition in mehrere Transaktionen. Das ist immer noch besser als die Entscheidung ständig vor sich her zu schieben und damit gar nicht zu handeln. Auf den richtigen oder einen besseren Zeitpunkt zu warten ist nämlich zu jeder Zeit die schlechteste Entscheidung. Der beste Zeitpunkt ist immer genau jetzt und nicht morgen.

Erwähnte Links zum Thema Cost-Average-Effekt

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