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Gold, der Stabilitätsanker
Gold ist das Urgeld. Es ist schon über 6.000 Jahre bekannt und wurde vor über 2.000 Jahren erstmals als Zahlungsmittel verwendet. Damit ist es wohl die älteste und zugleich bekannteste Währung der Welt. Außerdem, ist es nie pleite gegangen. Einfach weil die Menschheit schon immer an den Wert geglaubt hat. Aus diesem Grund sprechen wir heute über die wichtigsten Details und meine persönliche Einschätzung als mögliche Geldanlage.
Definition des Begriffes
Es gibt durchaus interessante Fakten zum Thema, die du kennen solltest. Zum Beispiel kann man Gold nicht künstlich herstellen. Der Goldpreis notiert in US-Dollar und gilt üblicherweise für eine Feinunze. Eine Feinunze sind 31,1034768 Gramm. Die Feinunze ist das Standard Massemaß für alle Edelmetalle, also auch Silber oder Palladium. Bisher liegt das höchsterreichte Allzeithoch bei 2071,69$. Das war am 07.08.2020. Der aktuelle Goldpreis (17.11.2020) liegt bei 1888,54$ und 1593,21€.
Weitere Fakten sind ebenfalls sehr interessant, gehören aber nicht zum Grundwissen. Beispielsweise gibt es den Rohstoff bereits seit gut 6.000 Jahren. Aktuell sind gut 200.000 Tonnen im Umlauf und jährlich kommen nur 3.500 Tonnen durch den Goldabbau dazu. Die 3 größten goldfördernden Staaten sind China, Australien und Russland. Der größte Teil des Goldes geht in die Schmuckindustrie. Ein weiterer Teil an den Investmentmarkt (Goldmarkt). Und ein weiterer Teil an die Notenbanken dieser Welt. Diese haben bereits recht große Goldreserven angehäuft. Die 3 größten Goldreserven haben:
- USA mit gut 8.000 Tonnen
- Deutschland mit gut 3.300 Tonnen
- IWF mit gut 2.800 Tonnen
Wenn du noch mehr über Gold wissen möchtest, dann schau gerne hier vorbei. Für uns ist aber wichtig zu wissen, was Gold ist. Und damit kommen wir zur Definition des Begriffes, die folgendermaßen lautet:
Gold ist ein endliches Element der Erde, das weltweit gehandelt und akzeptiert wird
Detailwissen über Gold
Goldarten
Es ist wichtig zu wissen, das wenn wir über Gold sprechen, wir sogenanntes Anlagegold meinen. Zum Anlagegold gehören weltweit akzeptierte Goldmünzen und Barren. Am bekanntesten ist wohl der Krügerrand, mit exakt einer Feinunze. Aber auch andere Münzen, wie der Maple Leaf aus Kanada oder der American Eagle aus den USA sind weltweit bekannte und akzeptiere Goldmünzen und damit auch Anlagegold. Kein Anlagegold ist zum Beispiel der Goldschmuck vom Juwelier oder historische Goldmünzen. Wichtig dabei ist, dass Anlagegold komplett steuerfrei ist. Heißt also, du musst beim Kauf keine Mehrwertsteuer bezahlen und beim Verkauf musst du auch deinen Gewinn nicht versteuern. Zumindest dann, wenn du das Anlagegold länger als ein Jahr besitzt.
Was kann Gold?
Gold kann durch eine steigende Nachfrage Gewinne bringen: Da das Angebot jährlich so gering ist und der Rohstoff auch nicht auf Knopfdruck hergestellt werden kann, bringt eine Erhöhung der Nachfrage auch immer einen Gewinn mit sich.
Gold kann einen dauerhaften Wert bieten: Gold kann immer wieder eingeschmolzen und neu geformt werden. Es behält immer seinen Wert und rostet nicht. Auch über Jahrzehnte zerfällt es nicht oder verliert seinen Stoffwert.
Gold kann eine Ersatzwährung sein: Da viele Menschen an den Wert glauben, wird es auch immer einen Wert besitzen. Und das weltweit und schon seit über 6.000 Jahren. Daher kann es auch als Ersatz-Zahlungsmittel dienen.
Was kann Gold nicht?
Gold schützt nicht vor Verlusten: Gold ist ein Rohstoff, der gehandelt wird. Dadurch unterliegt er üblichen Marktschwankungen, wie andere Güter auch. Wie bei Aktien steckt gerade in Gold sehr viel Psychologie und Erwartung im Goldpreis. Daher kann es sein, dass Gold am Markt weniger wert ist und damit der Kurs fällt oder umgekehrt, der Kurs auch steigt. Der Rohstoff schützt aber keinesfalls vor Verlusten und es ist auch keine sichere Geldanlage.
Gold erwirtschaftet keine Erträge: Warren Buffett sagt, dass Gold faul ist, es nicht arbeitet und einfach nur rumliegt. Klar ist, dass wenn du eine Unze 20 Jahre in ein Bankschließfach legst, dann hast du 20 Jahre später eine Unze. Aktien hingegen sind Unternehmensbeteiligungen, man beteiligt sich an der Produktivität von Unternehmen. Hier versuchen Menschen einen Mehrwert zu schöpfen. Bei Gold ist das nicht der Fall. Es besitzt einfach nur einen Wert, weil Menschen an diesen Rohstoff glauben und ihm einen Wert beimessen. Daher kann es nur dann seinen Wert steigern, wenn ein Dritter glaubt, dass es mehr wert ist. Und für diesen Glauben gibt es keine Belege, keine Unternehmenskennzahlen wie bei Aktien. Genau so wie bei einer Währung, dem Euro zum Beispiel. Der Wert bemisst sich einfach dadurch, dass Menschen dem Gut einen Wert beimessen.
Gold ist kein effizientes Zahlungsmittel: Über die Eigenschaften von Geld haben wir bereits in einem alten Beitrag gesprochen. Im Prinzip erfüllt Gold alle 3 Eigenschaften des Geldes. Es ist ein Zahlungsmittel, ein Wertaufbewahrungsmittel und ein Rechenmittel. Allerdings ist es eben schwer ein Laib Brot mit einer Unze Gold zu kaufen. Es ist zwar an sich teilbar, aber dann auch sehr teuer. Die Ausgabe von kleinen Goldmengen ist teuer und das macht den Rohstoff eben zu einem ineffizienten Zahlungsmittel.
Treiber des Goldpreises
Es gibt 3 Treiber, die den Goldpreis bestimmen:
- Leitzins
- Wechselkurs
- Psychologie
Der Goldpreis steigt, wenn der Leitzins sinkt und umgekehrt. Das liegt einfach daran, dass wenn beispielsweise der Leitzins steigt, die Opportunitätskosten für Gold zu hoch sind. Mal angenommen, der Leitzins liegt bei 5%, dann kannst du dein Geld besser in festverzinsliche Geldanlagen stecken, als in den „faulen“ Rohstoff, ohne Erträge. Dadurch sinkt dann eben der Goldpreis oder die Nachfrage. Wenn aber der Leitzins fällt, dann gilt Gold wieder als attraktiver, da du ohnehin weniger Zinsen für dein Geld bekommst. würde der Goldpreis wieder steigen.
Da der Rohstoff immer in US-Dollar notiert und wir in Deutschland oder in der Eurozone aber mit Euro bezahlen, hat auch der Wechselkurs zwischen Euro und US-Dollar einen Einfluss auf unseren Goldpreis in Euro. Wenn du eine Unze besitzt und der US-Dollar stärker gegenüber dem Euro wird, dann erhöht sich auch der Wert des Goldes, da es eben in US-Dollar notiert. Und sinkt der Wert des US-Dollar gegenüber dem Euro, also bekommst du für einen Euro mehr US-Dollar als vorher, dann sinkt auch der Wert deiner Unze.
Es ist im Prinzip ähnlich wie bei Aktien, nur eben gegenläufig. Wenn Angst und Panik an den Märkten herrscht, dann verkaufen viele Anleger ihre Aktien. Bei Gold hingegen flüchten sich dann viele Anleger in diese Geldanlage. Besonders dann, wenn eine Krise ansteht. Wenn die Zeiten ruhig sind, dann sinkt der Goldpreis wieder und die Menschen sind zuversichtlich. Also auch in diesem Gut steckt jede Menge Psychologie und die Erwartungen der Anleger. Nur eben gegenläufig zum Aktienmarkt. Das sieht man besonders gut, wenn man sich die letzte Finanzkrise anschaut. Dort war es so, dass zwischen 2007 und 2009 die Aktien stark gefallen sind und der Goldpreis stark gestiegen ist. Ganz konkret: der Aktienindex MSCI World ist in diesem Zeitraum um 46% gefallen und der Goldpreis um 34% gestiegen. Und genau deswegen wird der Rohstoff auch gerne „Fluchtwährung“ genannt.
Praktisches Wissen
Wo kaufst du Gold
Es gibt 2 Möglichkeiten den Rohstoff zu kaufen:
- Physisch
- Virtuell
Physische gibt es ihn im sogenannten Tafelgeschäft bei Banken oder Goldhändlern. Hier kannst du bis zu 2.000€ anonym und steuerfrei kaufen. Wenn du 2.000€ und mehr zahlst, dann musst du dich ausweisen und dein Kauf wird registriert, ist aber trotzdem noch von der Mehrwertsteuer befreit. Wenn du es kaufen möchtest, dann findest du hier einen geeigneten Goldverkäufer für das Tafelgeschäft. Hier kannst du sicher sein, dass du auch wirklich zertifizierte Ware bekommst und auch zum aktuellen Tagespreis.
Beim virtuellem Rohstoff gibt es mehrere Wege. Du kannst über Goldkonten, Goldsparpläne, Goldzertifikate, Aktien von Goldminenunternehmen und auch ETFs, die in solche Aktien investieren, in den kostbaren Rohstoff investieren. Bei den genannten Formen ist es immer so, dass du nur virtuell beteiligt bist und du niemals Gold in seiner wirklich Form besitzt oder einen Anspruch darauf hast. Und hier kommt eine dritte Möglichkeit ins Spiel, die im Prinzip eine Mischform aus virtuell und physisch darstellt. Das sogenannte XETRAGold. Zuerst einmal investiert man sein Geld virtuell und hat dann einen Anspruch darauf, sich den Rohstoff liefern zu lassen. Damit kann es dann auch physisches Gold werden.
Was sagt Thorsten
Einfach gesagt glaube ich nicht, dass man Gold zwingend benötigt für seinen Vermögensaufbau benötigt. Trotzdem denke ich, es eine Überlegung wert ist. Nicht als Investment, sondern als eine Art Stabilitätsanker und Wertaufbewahrung. Wenn du für dich akzeptierst, dass Gold eben keine Gewinne erwirtschaftet, sondern nur über die Erwartungen der Menschen seinen Wert steigern kann. Dann kann es auf lange Sicht sinnvoll sein, einen kleinen Teil seines Vermögens in Gold zu packen. Eine gute Daumenregel sind hier 5-10%.
Das macht aus meiner Sicht auch Sinn, weil Gold immer schon einen Wert hatte und damit auch ganz sicher oder zumindest in unserer Lebenszeit einen Wert haben wird. Und dann ist es egal, ob es den Euro, den US-Dollar oder sonst eine Währung gibt. Gold besitzt immer einen Wert. Gerade im Unterscheid zu einer Währung, wie dem Euro kann Gold eben nicht künstlich vermehrt oder hergestellt werden. Dadurch ist es ein stückweit inflationssicher und eben auch weltweit akzeptiert. Die Zentralbanken können beliebig viele Euroscheine drucken, aber Gold ist nur in begrenzter Menge in Umlauf und es kommen jährlich nur gut 2% dazu. Wenn also die Nachfrage steigt, dann steigt auch der Goldpreis. Beim Euro kann und wird einfach mehr Geld gedruckt werden.
Wichtige Vorteile
Ein weiterer Vorteil den ich sehe, ist die Gegenläufigkeit zum Aktienmarkt. In einer Krise fallen die Aktienkurse und der Goldpreis steigt. Dadurch kannst du außerhalb des Aktienmarktes dein Portfolio weiter diversifizieren. Gold solltest du als Notgroschen sehen, als Stabilitätsanker in der Krise, als weitere Diversifikation deines Vermögens. Wenn du aber schon Gold kaufst, würde ich dir empfehlen, es physisch zu tun. Einfach weil es ein Stabilitätsanker ist und du damit dein Vermögen außerhalb der Banken- und Finanzwelt aufbewahrst. Und das sollte ja auch die Idee eines Stabilitätsankers sein, immer liquide zu sein, unabhängig von Dritten.
Wichtig beim physischen Tafelgeschäft ist, dass du das übliche Anlagegold kaufst. Bekannte und weltweit akzeptierte Münzen und Barren. Zum Beispiel:
- Krügerrand
- Maple Leaf
- American Eagle
- Goldbarren ab 10g
Verzichte auf irgendwelche Sonderprägungen oder Editionen und kaufe immer mindestens 10g, da es sonst bei kleinen Mengen zu teuer wird. Ein weiterer Vorteil ist zudem, das Gold weder beim Kauf noch bei der Gewinnerzielung zu versteuern ist. Gold ist also durchaus sinnvoll und ich selbst besitze auch physisches Gold.
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