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Podcast zum Thema Privatbilanz auf Apple PodcastSpotify oder Google Podcast

Ordnung ist das halbe Leben

Zu wissen was du besitzt ist für deine Finanzplanung essentiell. Daher solltest du einmal im Jahr eine Privatbilanz aufstellen. Mit ihr bekommst du einen vollständigen Überblick über deine finanzielle Situation. Hast du dabei mehr Verbindlichkeiten als Vermögenswerte, solltest du dies schnell ändern. Unter anderen aus diesem Grund ist die jährliche Vermögensaufstellung so wichtig. Und genau deshalb sprechen wir heute darüber.

Was ist die Privatbilanz

Die Privatbilanz ist die vollständige und ungeschönte Bestandsaufnahme deiner finanziellen Situation. Oftmals ist es so, dass du im Laufe der Zeit schnell mal irgendwelche Versicherungen, Verträge, Sparpläne ansammelst. Dabei verlierst du dann irgendwann den Überblick. Genau hier hilft die Privatbilanz. Diese kannst du einmalig zum Start anlegen, wenn du noch keine hast und dann kannst du sie jährlich erneuern. Damit hältst du dich immer auf dem Laufenden Stand.

Privatbilanz = Vollständige Bestandsaufnahme deiner finanziellen Situation

Die Bilanz betrachtet dabei nicht nur deine Vermögenswerte, sondern auch deine Verbindlichkeiten. Du kannst dir diese Art Vermögensaufstellung wie eine klassische Unternehmensbilanz vorstellen. Eine Tabelle mit 2 Spalten. Auf der linken Seite findest du die Aktiva, also dein Vermögen und auf der rechten Seite die Passiva, also deine Verbindlichkeiten. In beiden Spalten bildest du ganz unten die Summe und rechnest das Vermögen minus die Verbindlichkeiten. Das ergibt dann dein Nettovermögen. Die Summe sollte nach Möglichkeit natürlich größer 0 sein. Ist sie kleiner 0, hast du mehr Schulden als Vermögen. Das solltest du schnell ändern.

Vermögen und Verbindlichkeiten

Bevor wir jetzt weitermachen, schauen wir erst noch einmal auf die beiden Seiten der Privatbilanz. Zuerst die Aktiva. Auf diese Seite gehören die folgenden Dinge:

  • Liquide Mittel (Girokonto, Tagesgeldkonto, Barreserve, …)
  • Versicherungen (Private Rentenversicherung, Lebensversicherung, …)
  • Sparverträge (Riester-Rente, Sparbuch, Bausparvertrag, betriebliche Altersvorsorge, …)
  • Immobilien (Eigenheim, Eigentumswohnung, Stellplatz, Grundstück, Ferienhaus, …)
  • Anleihen (Staatsanleihen und Unternehmensanleihen)
  • Rohstoffe (Gold, Silber, …)
  • Fonds (Aktienfonds, Immobilienfonds, Rentenfonds, Mischfonds und ETFs)
  • Aktien (Einzelaktien)
  • Wagniskapital (P2P-Kredite, Kryptowährungen, …)
  • Sonstiges

Dinge, wie dein Auto, die Wohnungseinrichtung oder deine Elektronikartikel sind Gebrauchsgegenstände. Diese solltest du nicht zu deinem Vermögen zählen, es sei denn du hast einen Oldtimer mit Potential. Aber alles in allem kommen auf diese Seite nur deine Vermögenswerte. Dabei bilden die Kategorien in etwa gleichen Risikoklassen ab. Dennoch gibt es hier kein richtig oder falsch, sondern nur die für dich passende Auflistung und Kategorisierung.

Auf die Passivseite kommen dann deine Verbindlichkeiten. Diese kannst du folgendermaßen kategorisieren:

  • Kurzfristig (Dispokredit, Kreditkartenrahmen, Rechnungsschulden)
  • Mittelfristig (Bildungskredit, Autokredit, Renovierungskredit)
  • Langfristig (Immobilienkredit, Hypothekenkredit, Darlehenskredit)
  • Sonstiges

Für die Tilgung macht es natürlich Sinn, immer zuerst den teuersten Kredit zu tilgen. Also den, mit den meisten Zinsen. Am Ende bildest du dann die Summe der beiden Seiten und rechnest dein Vermögen minus deine Verbindlichkeiten. Das ist dann dein Nettovermögen:

Nettovermögen = Vermögen – Verbindlichkeiten

Implikationen deiner Privatbilanz

Humankapital

Im letzten Beitrag haben wir bereits über das eigene Humankapital gesprochen und das man es zu seinen Vermögenswerten zählen sollte. Das kannst du natürlich auch tun. Allerdings ist eine Privatbilanz immer eine Momentaufnahme. Das Humankapital aber sollte vor allem dazu dienen, dass eigene Portfolio in Relation zu setzen und eine korrekte Sicht auf dein Risiko zu bekommen. Wenn du aber keine Schulden hast und eine tatsächliche Momentaufnahme haben möchtest, dann solltest du dein Nettovermögen ohne dein Humankapital betrachten. Oder auch wenn du Konsumschulden hast, rechtfertigt ein hohes Humankapital nicht deine Schuldensituation. Am Ende kannst du es aber natürlich so machen, wie es dir am besten passt.

Haushaltsbuch

Kommen wir jetzt von der Momentaufnahme deines gesamten Vermögens, zu einer weiteren Betrachtung deiner finanziellen Situation, dem Haushaltsbuch (kostenlose Excel-Datei zum Download). Das Haushaltsbuch verschafft dir einen Überblick über deine laufenden Kosten und Einnahmen auf Monatsbasis. Wenn du deine Privatbilanz einmal im Jahr machst, dann hast du bis dahin 12 mal dein Haushaltsbuch gefüllt. Und jeder Monat entscheidet darüber, ob du am Ende des Jahres mehr Vermögen besitzt oder weniger. Klar ist, je mehr du sparen kannst, desto höher ist dein Gesamtvermögen am Ende. Daher rate ich dir auch nach wie vor, einmal im Monat den letzten Monat in Zahlen zu fassen.

Krisen

Trotzdem kann dein Vermögen am Ende des Jahres auch geringer sein, obwohl du 12 Monate lang immer mehr Einnahmen als Ausgaben hattest. Das liegt natürlich an der Momentaufnahme der Privatbilanz. Wenn du zwar jeden Monat etwas sparen kannst, es dann sinnvoll investierst solltest du mehr haben. Aber wenn die Kurse nun fallen oder gerade in diesem Jahr eine Wirtschaftskrise ausbricht, dann erholen sich deine Vermögenswerte bis zu deinem nächsten Betrachtungszeitpunkt möglicherweise nicht. Dann hast du natürlich erst einmal weniger Vermögen. Werde dann nicht nervös und verinnerliche, dass auch diese Krise vorbeigehen wird. Und danach werden sich deine Investments bezahlt machen, auch wenn es jetzt gerade nicht so aussieht. Bleib also positiv und arbeite ständig an deinem langfristigen Vermögensaufbau.

Erwähnte Links zum Thema Privatbilanz

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