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Podcast zum Thema Humankapital auf Apple PodcastSpotify oder Google Podcast

Lebenslanges Lernen

Deine eigene Arbeitsleistung ist dein wichtigstes Vermögen. Wichtiger als jede Aktie, Anleihe oder Immobilie. Daher solltest du sie schützen und in deine Planung mit einbeziehen. Denn der Wert deines Humankapital liegt schnell im 7-stelligen Bereich. Aus diesem Grund sprechen wir heute über die Definition, die Faktoren und die Optimierung und Sicherung deines Humankapital. Außerdem schauen wir, wie sich das auf dein gesamtes Vermögen auswirkt.

Definition und Faktoren

Humankapital ist der Wert deiner Arbeitskraft, auf das gesamte Leben gesehen. Von jetzt bis zur Rente und inflationsbereinigt. Im Prinzip kannst du also alle erwarteten Einnahmen bis zur Rente addieren. Zur Berechnung brauchst du noch deine kommenden Arbeitsjahre. Das meint das Renteneintrittsalter minus deinem jetzigen Alter. Dann dein heutiges Einkommen und zwei weitere Annahmen zur Berechnung. Inflation, die bei nahe 2% pro Jahr liegen sollte und deine zu erwartenden Gehaltssteigerungen. Die kannst du natürlich beliebig einsetzen. Mit diesen Faktoren ergeben sich 3 Merksätze zum Humankapital:

  • 1. Je länger der Zeitraum bis zur Rente, desto größer dein Humankapital und umgekehrt
  • 2. Je höher dein jetziges Gehalt ist, desto größer ist dein Humankapital und umgekehrt
  • 3. Je größer deine zu erwartenden Gehaltssteigerungen, desto höher dein Humankapital und umgekehrt

Zusammengefasst ist Humankapital also das Geld, was du bis zum Renteneintritt verdienen wirst. Manchmal wird es auch Humanvermögen genannt, denn genau das ist es auch: Ein Teil deines gesamten Vermögens.

Berechnung des Humankapital

Wie groß ist das Humankapital eigentlich in der Regel? Das hängt natürlich von dir und den genannten Faktoren ab. Aber wir rechnen es mal mit einem Beispiel durch: Nehmen wir an, die Person wäre 30 Jahre alt und der Renteneintritt erfolgt mit 67 Jahren. Die Person hat also noch 37 Jahre zu arbeiten und bezieht bis dahin Einnahmen aus ihrer Arbeit. Zum jetzigen Zeitpunkt verdient sie 2.300€ Netto im Monat. Als Gehaltssteigerung nehmen wir an, dass diese Person immer exakt die Inflation ausgleichen wird. Wir rechnen mit einer Inflation von 2%, also auch mit einer jährlichen Gehaltssteigerung von 2%. Bei 37 Jahren Arbeitszeit kommen wir somit auf ziemlich genau 1 Mio. € Humankapital. Das bedeutet, dass die Person allein durch ihre Arbeitskraft, in den nächsten 37 Jahren, noch gut 1 Mio. € zu erwarten hat. Zur Berechnung gibt es natürlich auch einen Rechner, den du hier findest. Hiermit kannst du gerne einmal rumspielen und verschiedene Werte einstellen. Fakt ist aber, dass dieser Wert wohl für die allermeisten Menschen der größte Vermögenswert des gesamten Vermögens darstellt.

Bedeutung für dein Vermögen

Was heißt das also für deine eigene Vermögensallokation? Im Prinzip, dass die bisherigen Geldanlagen in einem völlig anderen Kontext stehen. Eine Investition in Aktien, von sagen wir 10.000€ sind nur 1% im Vergleich zu den ausstehenden 1 Mio. €. Gerade wenn du also noch viel Zeit hast und dein Vermögen als Auszahlung quasi noch aussteht, kannst du mit deinem jetzigen Vermögen deutlich risikoreicher investieren. Dein Gesamtvermögen hängt also nur zu einem kleinen Teil von dem Aktieninvestment ab. Viel wichtiger ist deine Arbeitskraft und die Möglichkeit Geld zu verdienen. Klar ist auch, das je sicherer dein Humankapital ist, desto risikoreicher kannst du anlegen. Daher hat ein Beamter ein sichereres Humankapital als ein Selbstständiger. Das bringt zusätzlichen Risikospielraum für das restliche Vermögen.

Wie wichtig dein Humankapital ist, erkennst du allein an der Tatsache, dass Banken es als Bonität für einen möglichen Hauskredit nutzen. Im Prinzip leihen sie dir ihr Geld und gehen davon aus, dass du mit deinen zukünftigen Einnahmen die Kreditraten abbezahlst. Klar haben sie auch das Haus als Sicherheit, aber die Höhe des Kredits bestimmt sich maßgeblich durch dein Humankapital. Jemand der 1.500€ im Monat verdient, bekommt einen anderen Kredit als jemand der 3.000€ verdient. Oder auch ein Beamter bekommt bessere Konditionen, als ein Angestellter mit einem befristeten Arbeitsvertrag.

Optimierung des Humankapital

Erste Ideen

Es ist also durchaus sinnvoll das Humankapital zu schützen und am besten auch zu vergrößern. Aber welche Möglichkeiten hast du dein Humankapital abzusichern? Ganz klar durch eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie sichert einen großen Teil deines Humakapitals ab, falls du deine Arbeitsleistung mehr nicht erbringen kannst. Genau deshalb halte ich sie auch für so wichtig und eine essenzielle Versicherung, denn deine Arbeitskraft ist auf das Leben gesehen schnell 1 Mio. € und mehr wert. Welche Möglichkeiten hast du, dein Humankapital zu erhöhen? Im Prinzip durch zukünftige Gehaltssteigerungen. Die erreichst du, indem du dich weiterentwickelst. Neues lernst, anwendest und einen Mehrwert lieferst. Es reicht also nicht, sich Wissen anzueignen, sondern du musst es natürlich auch anwenden können. Noch wichtiger ist aber, dass deine neuen Fähigkeiten und Erfahrungen einen Wert für andere haben. Nur wenn dein oder ein anderer Arbeitgeber deine Fähigkeiten erkennt und sie auch etwas nutzen, kannst du hier einen Mehrwert für das Unternehmen schaffen. Nur dann kannst du auch eine Gehaltsanpassung einfordern. Die Möglichkeiten für neues Wissen sind fast unbegrenzt:

  • Ausbildungen
  • Studien
  • Weiterbildungen
  • Seminare
  • Coachings
  • Bücher
  • Podcasts
  • YouTube
  • Tutorials

Genau solche Dinge bringen dir neues Wissen, dass du dann anwenden kannst. Vieles davon ist kostenlos, aber manches kostet auch Geld. Trotzdem solltest du immer schauen, welche zukünftigen Werte dem gegenüberstehen. Durch mein Studium konnte ich zum Beispiel mein Gehalt deutlich steigern. Also wirklich eine Investition in mein Humankapital, die sich gelohnt hat. Denn so vergrößert sich das Humankapital auf lange Sicht, obwohl ich kurzfristig verzichten musste. Und natürlich ergeben sich mehr Möglichkeiten durch eine bessere Ausbildung. Im Prinzip kannst du also die Ausgaben für dein Humankapital als Investition sehen (denn genau das sind sie) und deine zukünftige Gehaltsanpassung als Rendite.

Weitere Ideen

Aber auch andere Dinge erhöhen oder stabilisieren dein Humankapital. Zum Beispiel wenn du räumlich flexibel bleibst, hast du weniger Abhängigkeit von einem Arbeitgeber und sicherst dir somit mehr Möglichkeiten für andere Jobs, die dein Humankapital erhöhen können. Aber auch ein gesundes Leben, mit Sport, guter Ernährung und vertretbaren Stress hilft dir, deinen Körper langfristig einsatzfähig zu halten. Außerdem gibt es noch Nebentätigkeiten, die dir weitere Einnahmen bringen können. Oder auch dein Netzwerk bietet dir neue Möglichkeiten, immer wieder einen neuen oder auch besseren Job zu bekommen. Man kann hier alles aufzählen, das direkt auf dein Humankapital einzahlt und deine zukünftigen Einnahmen sichert oder sogar steigert.

Abgesehen davon solltest du aber ohnehin offen für Neues sein und dir die Neugier bewahren. Mache lebenslanges Lernen zu deinem Motto und erweitere deinen Horizont. Dann wirst du niemals Probleme haben dein Humankapital zu verlieren. Denn genau diese Fähigkeiten sind aus meiner Sicht in Zukunft gefragt. Übertragbares Wissen, der Umgang mit neuen Situation, die Fähigkeiten Probleme zu lösen, immer wieder bei Null zu starten, unbekannte Situationen meistern und emotionale Intelligenz. Für Menschen mit diesen Fähigkeiten wird es immer gute Jobs geben.

Erwähnte Links zum Thema Humankapital

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