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Aktienanalyse = Optional

ETFs sind für deine Altersvorsorge völlig ausreichend. Trotzdem hast du vielleicht, wie ich auch, ab und an den Impuls auch Einzelaktien zu kaufen. Hierbei stellt sich oft die Frage anhand welcher Analysen du eine Einzelaktie kaufen solltest. Aus diesem Grund sprechen wir heute über die 2 gängigen Methoden mit ihren Kennzahlen und wie ich selbst meine Einzelaktien auswähle und wann ich sie kaufe.

Vorwort

Zu allererst muss ich sagen, das du aus meiner Sicht auf einzelne Aktien komplett verzichten kannst. Sie sind kein Muss, sondern optional. Für deine Altersvorsorge sind breit gestreute ETFs deutlich besser geeignet. Daher musst du dir bewusst sein, dass wenn du Einzelaktien kaufen möchtest, dass diese deutlich mehr Risiko mit sich bringen. Aber auf der anderen Seite eben auch eine größere Chance auf Rendite. Insgesamt bin ich aber der Meinung, dass Einzelaktien eine gute Ergänzung sein können. Aber du sie eben nicht für deine Altersvorsorge brauchst. Daher solltest du Einzelaktien nicht mit dem Geld kaufen, das eigentlich für die Altersvorsorge gedacht ist, sondern immer mit deinem „Spielgeld“ und dem Bewusstsein, mehr Risiko einzugehen.

Methoden der Aktienanalyse

Wenn du dich also nun dazu entschieden hast, in Einzelaktien zu investieren, dann gibt es 2 Methoden zur Auswahl beziehungsweise Bewertung einer Aktie. Nämlich erstens die Fundamentalanalyse und zweitens die Chartanalyse, welche auch Technische Analyse genannt wird.

Fundamentalanalyse

Bei dieser Art der Analyse betrachtest du bestimmte Kennzahlen und das Geschäftsmodell eines Unternehmens. Die Zentrale Frage dabei ist:

Was ist das Geschäftsmodell, womit verdient das Unternehmen sein Geld und ist es auf Dauer rentabel?

Und die Fragen beantwortest du hauptsächlich durch Kennzahlen. Die einfachste Kennzahl ist wahrscheinlich die Rentabilität der Vergangenheit. Dabei schaust du auf die Gewinne der letzten Jahre, wobei 10 Jahre ein gutes Maß sein könnten. Wenn das Unternehmen schon seit längerer Zeit rentabel ist, ist es ein gutes Zeichen, dass du hier ein stabiles Investment vor dir hast.

Die zweite Kennzahl ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Dabei setzt du den Gewinn je Aktie in Beziehung zum aktuellen Kurs. Heißt also du teilst den aktuellen Kurs durch den Gewinn je Aktie. Dabei gilt ein KGV von unter 12 als recht preiswert und gute Kennzahl. Alles über 20 gilt als überteuert. Du siehst also, je niedriger das KGV, desto besser.

Die nächste Kennzahl ist das Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV). Die Kennzahl gibt an, wie hoch die frei verfügbaren Mittelflüsse eines Unternehmens sind. Hierzu setzt du den Cashflow je Aktie ins Verhältnis zum Aktienkurs. Auch hier gilt je niedriger das KCV, desto besser. Werte zwischen 15 und 18 gelten als faire Investments.

Die letzte Kennzahl ist die Eigenkapitalquote. Die Kennzahl kann einen Hinweis darauf geben, wie krisensicher das Unternehmen ist. Denn je höher das Eigenkapital, desto stabiler und unabhängiger ist das Unternehmen. Um sich auch die Gegenseite anzuschauen, solltest du auch auf die Fremdkapitalquote schauen. Hier siehst du wie stark das Unternehmen von anderen Investoren und Gläubigern abhängig ist beziehungsweise wie verschuldet es ist. Bei der Eigenkapitalquote gilt ein Wert von über 30% als sehr stabil. Alles zwischen 20% und 30% ist auch noch gut, sollte aber in der Vergangenheit eher steigend gewesen sein, um eine positive Tendenz zu erkennen.

Chartanalyse

Die Chartanalyse oder auch Technische Analyse genannt, ist eine Methode, die versucht ihre Erkenntnisse über eine Aktie anhand der Kursverläufe der Vergangenheit zu gewinnen. Aus der Vergangenheit willst du also Regelmäßigkeit oder Trendwenden erkennen und dadurch die Zukunft vorhersagen beziehungsweise bestimmen. Die Ergebnisse werden dann auf Balkendiagrammen oder sogenannten Candlestick-Charts dargestellt. Anhand dieser Betrachtung versuchst du dann abzuleiten, ob der Kurs in Zukunft eher steigen oder fallen wird.

Fazit und meine Vorgehensweise

Eine Aktienanalyse ist immer schwer und aus meiner Sicht mehr Kunst als exakte Wissenschaft. Denn wie du in einem älteren Beiträgen schon gelesen hast, ist die Börse nicht die Wirtschaft, sondern ein Markt von Anlegern, die irrational handeln. Hier kann keine noch so gute Analyse die Zukunft voraussagen. Wenn ich mich aber für eine Methode entscheiden müsste, wäre es die Fundamentalanalyse. Einfach weil sie versucht den tatsächlichen Wert eines Unternehmens zu bestimmen. Und als Buy-And-Hold-Anleger möchte ich natürlich möglichst stabile Unternehmen in meinem Portfolio haben. Die Chartanalyse ist aus meiner Sicht Kaffeesatzleserei. Denn in meiner Welt gibt es an der Börse keine Regelmäßigkeiten oder Trendwenden, die sich anhand von Charts ablesen lassen. Dazu gibt es zu viele Teilnehmer, die immer wieder gleich reagieren müssten.

Aber mal abgesehen von den beiden Methoden bin ich ein großer Fan davon zu wissen in was man investiert. Das gilt nicht nur für Einzelaktien, sondern auch für alle anderen Investments. Und so betreibe ich bei meiner Auswahl von Einzelaktien eine stark vereinfachte Fundamentanalyse. Hierbei schaue ich auf das Geschäftsmodell und bewerte für mich, ob es eine Zukunft hat. Dazu nehme ich den aktuellen Kurs und versuche hier nach einem fallenden Kurs einzusteigen. So habe ich zum Beispiel über die letzten Jahre mehrere Aktien in der Krise gekauft. Einige haben sich hier bereits erholt, manche sind immer noch im Minus. Aber ich kaufe die Aktien um sie lange zu halten, weil ich an die Unternehmen glaube. Auch hier gilt eine Haltedauer von 10 Jahren und mehr als wichtiger Eckpfeiler.

Am Ende bleibt es aber immer ein Risiko und das muss dir bewusst sein. Wenn du aber einen Investmentcase hast, du also eine Zukunft für das Unternehmen und sein Geschäftsmodell siehst, kann es durchaus Sinn machen einzusteigen. Die Frage ist dann nur zu welchem Zeitpunkt und hier eignen sich kleinere Korrekturen und Krisen an der Börse. Allerdings nur dann, wenn du davon ausgehst, dass der Kurs deiner ausgewählten Aktie gefallen ist weil der gesamte Markt fällt und nicht weil es schlechte Nachrichten für die Branche oder das Unternehmen selbst gibt.

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