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Podcast zum Thema Buy-And-Hold als Anlagestrategie auf Apple PodcastSpotify oder Google Podcast

Einmal für immer bitte

In der Theorie klingt das antizyklische Investieren absolut logisch: Kaufen wenn die Kurse unten sind und verkaufen wenn sie oben sind. Leider klappt das in Theorie besser als in der Praxis. Denn die Kursbewegungen an der Börse kann niemand vorhersagen und damit auch nicht die Hoch- und Tiefpunkte. Aus diesem Grund gibt es noch eine andere Strategie an der Börse, das Buy-And-Hold. Und genau diese Anlagestrategie schauen wir uns heute genauer an.

Strategie an der Börse

Was haben wir bis jetzt über die Börse, Aktien und Geldanlage gelernt? Die Börse und ihre Teilnehmer sind irrational. Dadurch schwanken die Aktienkurse mehr oder weniger und die Bewertung eines Unternehmens muss nicht immer etwas mit der Realität zu tun haben. Die Börse kann völlig losgelöst von der Wirtschaft agieren. Zusammengefasst:

Die Marktbewegungen an der Börse sind im Detail unvorhersehbar

Trotzdem wissen wir und glauben daran, dass die Wirtschaft langfristig gesehen wachsen wird. Und mit der wachsenden Wirtschaft, steigen auch die Unternehmensbewertungen an der Börse. Auch wenn sie im Tagesgeschäft mehr oder weniger volatil sind. Außerdem kennen wir noch das Zitat von André Kostolany aus dem letzten Beitrag:

„Hin und her macht Taschen leer“

Je mehr du handelst, desto mehr Ordergebühren zahlst du. Und desto mehr verpasst du am Markt, weil dein Geld nicht investiert ist. Wir gehen also realistischer Weise davon aus, dass wir den Markt nicht timen können. Wir wissen also nicht wann wir an einem Tiefpunkt sind, das wäre ein Kaufsignal oder wann wir an einem Hochpunkt sind, das wäre ein Verkaufssignal. Und wir wissen auch nicht wann die nächste Krise kommt oder wann eine Krise ausgestanden ist. Diese Art von zuverlässiger Voraussage wäre in der Theorie die beste Anlagestrategie: Kaufen wenn die Kurse unten sind und verkaufen wenn sie oben sind. Ganz klassisches antizyklisches Investieren. Genau diese Zeitpunkte können wir aber nicht timen. Deswegen macht es Sinn, den langen Horizont zu betrachten und langfristig zu investieren. Also 10 Jahre oder länger. Und genau darum geht es bei meinem Inhalten (Blog und Podcast):

Langfristiger Vermögensaufbau durch individuelle Finanzplanung

Und für den langfristigen Vermögensaufbau brauch es die Buy-And-Hold-Strategie. Also das ständige oder einmalige kaufen einer Geldanlage, um es dann lange zu halten (mindestens 10 Jahre). Genau das ist die Idee von Buy-And-Hold. Übrigens ist der extremste Buy-And-Hold-Anleger der Eigenheimbesitzer. Die Person kauft ein Haus und hält es dann bis zum Lebensende und vererbt womöglich noch an seine Kinder.

Voraussetzungen für Buy-And-Hold

Wichtig für diese Anlagestrategie ist ein Finanzplan. Du musst ganz klar wissen, wie hoch deine Risikobereitschaft und -tragfähigkeit ist. Du musst dein finanzielles Ziel kennen (ganz konkret in Zahlen). Und du musst ein auf dich ausgerichtetes Anlageportfolio haben. Du musst also deine Geldanlagen kennen, verstehen und strategisch ausrichten beziehungsweise gewichten. Nur dann hast du wirklich eine Chance diese Anlagestrategie über 10 Jahre oder mehr zu verfolgen. Und auch nur so funktioniert sie. Denn im Anlagezeitraum werden sich manche Dinge verändern und die sind meistens nicht vorhersehbar. Zum Beispiel wird sich deine Lebenssituation ändern, was auch eine Änderung deines Portfolios bedeuten kann. Aber es können auch Krisen kommen, die dein Gesamtportfolio um 50% fallen lassen. Hier brauchst du Durchhaltevermögen, Geduld und das Vertrauen in dich und deinen Finanzplan. Nur dann kannst du sicher und ohne Sorgen jede Krise überstehen oder aussitzen.

Noch grundlegender für diese Anlagestrategie ist deine Liquidtätsreserve. Nur wenn du genug Cash auf der Seite hast, kannst du den Rest deines Vermögens bedenkenlos für die Buy-And-Hold Strategie nutzen. Denn klar ist: Einmal investiert, solltest du das Geld so schnell nicht mehr benötigen. Wenn zum Beispiel dein Auto versagt, musst du die Reparatur aus der Liquiditätsreserve zahlen können. Es ist keine Option einen Teil deines Anlageportfolios aufzulösen, um die Rechnung der Autowerkstatt zu bezahlen. Buy-And-Hold heißt kaufen und langfristig halten. Fertig!

Wenn du also noch keinen Finanzplan hast, dann mach zuerst das, bevor du dein Geld planlos investierst. Und falls du hierbei meine Hilfe möchtest, dann freue ich mich mit dir gemeinsam deinen persönlichen Finanzplan aufzustellen. Hierzu kannst du einfach ein hier klicken, dich informieren und wenn du möchtest ein kostenloses Erstgespräch ausmachen.

Wann ist diese Strategie sinnvoll?

Langfristig

Dazu schauen wir einmal auf die finanziellen Ziele. Wenn es wirklich um langfristigen Vermögensaufbau geht, zum Beispiel für die Altersvorsorge, dann brauchst du das Geld nicht in 2 oder 3 Jahren, sondern in 10, 20, 30 oder 40 Jahren. Dann ist das Ziel, zeitlich gesehen, schon sehr weit weg und natürlich macht es dort Sinn, sein Geld zu investieren und langfristig für sich arbeiten zu lassen. Ein Hin und Her am Markt kostet dich nur Geld und führt vielleicht dazu, dass du gerade dann nicht investiert bist, wenn deine Werte wirklich nach oben gehen würden. Selbst wenn du die Gewinne mitnimmst und einen Teil verkaufst, dann hast du das Geld wieder auf deinem Konto. Aber dein Ziel ist ja eigentlich die Altersvorsorge, also wirst du dein Geld ohnehin wieder investieren. Der Gewinn im Hier und Jetzt bringt dir also nichts für deine Rente in 30 Jahren.

Kurzfristig

Aber was machst du am besten, wenn du kurzfristig Geld an der Börse machen möchtest (also alles kürzer als 10 Jahre)? Hier gibt es ja doch schon einige Szenarien. Klar ist, rein statistisch gesehen, reichen 10 Jahren nicht aus, um eine Krise auszusitzen. Diese 10 Jahre und mehr kommen aus Berechnungen der Vergangenheit. Bisher war es so, dass du in der Vergangenheit mit 10 Jahren und mehr keinen Verlust an der Börse gemacht hättest.

Das heißt natürlich nicht, dass die Zukunft genauso läuft, aber es ist ein gutes Maß aus über 100 Jahren Vergangenheit und Erfahrung. Trotzdem hast du vielleicht kurzfristigere Ziele oder möchtest Dinge ausprobieren. Das mache ich übrigens genau so, allerdings dann mit deutlich weniger Einsatz. Ich würde dir daher empfehlen, wenn die Altersvorsorge in geplanten und trockenen Tüchern ist und du immer noch Geld übrig hast, 5% bis 10% deines Vermögens in solche Spekulationen zu stecken. Denn auch das haben wir im letzten Beitrag gelernt:

  • Kurzfristiges Anlegen = Spekulation
  • Langfristiges Anlegen = Investition

Trotzdem kann so eine Spekulation auch mal funktionieren. Deswegen mache ich es auch, wenn ich denke, dass ein Kurswert gerade besonders günstig ist. Das kann vor allem in Krisen attraktiv sein. So konnte ich während der Corona-Krise viele einzelne Aktien günstig kaufen und nach der Erholung wieder zu einem höheren Kurs verkaufen. Wichtig dabei ist nur: Du weißt nicht wann sich die Börse wieder erholt und ob sich einzelne Unternehmen überhaupt von der Krise erholen. Das Risiko ist also deutlich höher, aber auch die Chance. Genau deswegen solltest du so etwas nur mit deinem überflüssigen Geld machen und dann auch nur als kleiner Teil deines Gesamtvermögens.

Fazit zum Buy-And-Hold

Das schöne an Buy-And-Hold ist, dass es so wunderbar einfach ist. Du musst dir nur einmalig einen individuellen Finanzplan aufstellen und anschließend kannst du mit sehr wenig Zeitaufwand dein Geld für dich arbeiten lassen. Außerdem spart dir das Halten der Anlagen einige Transaktionskosten. Denn für jeden Verkauf müsstest du sonst Ordergebühren bezahlen. Wie du siehst, Buy-And-Hold ist sehr langweilig, aber effektiv und genau das was der übliche Privatanleger für einen langfristigen Vermögensaufbau braucht. Und genau deswegen finde ich die Anlagestrategie auch so passend. Du setzt einmal etwas auf, automatisierst deine Investitionen, kontrollierst sie regelmäßig und führst gegebenenfalls ein Rebalancing durch.

Trotzdem versuche ich zumindest beim Kaufen günstige Zeitpunkte zu erwischen, um die Geldanlage dann langfristig zu halten. Zum Beispiel habe ich in der Corona-Krise stark nachgekauft und halte diese Anteile jetzt ganz langfristig. Trotzdem habe ich auch noch einen monatlichen Sparplan, der ohnehin weiterläuft. Egal was an der Börse passiert. Außerdem habe ich auch noch „Spielgeld“, um zu spekulieren, Aktientitel günstig zu kaufen und anschließend teurer zu verkaufen.

Du siehst also, Buy-And-Hold ist die aus meiner Sicht beste Strategie für das Gros deines Vermögens, da es bei den meisten (bei mir auch) hauptsächlich um die Altersvorsorge geht. Das heißt aber nicht, dass du daneben nicht auch andere Dinge ausprobieren oder Methoden miteinander vermischen darfst und kannst. Antizyklisch Investieren ist nämlich immer sinnvoll, aber es kann auch dazu führen, dass dein Geld auf dem Tagesgeldkonto versauert. Finde also die für dich beste Lösung und diversifiziere auch deine Anlagestrategie, wenn du möchtest.

Erwähnte Links zum Thema Buy-And-Hold

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