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Podcast zum Thema Diversifikation auf Apple PodcastSpotify oder Google Podcast

Kein Risiko, kein Reichtum

Oft hört man den Begriff Diversifikation. Du sollst nicht alle Eier in einen Korb legen, sondern diversifizieren. Aber was genau bedeutet das eigentlich für deine Geldanlage und was ist, wenn du dein Geld doch konzentriert anlegst? Welche Auswirkungen hat das auf die Rendite und wie hoch ist das Risiko wirklich? Genau darüber solltest du dir im Klaren sein und aus diesem Grund sprechen wir heute über den Unterschied zwischen Diversifikation und Konzentration.

Was ist Diversifikation?

Diversifikation ist im Prinzip ein Synonym für Vielfalt oder Abwechslung. Diversifizieren bedeutet also nicht nur eine Sache zu tun, sondern eine Vielfalt in den Dingen die man tut. Und da es hier um den Vermögensaufbau geht, ist eine möglichst große Vielfalt der Geldanlagen gemeint. Die Idee ist, sich eine möglichst hohe Chance auf Rendite zu bewahren, mit einem möglichst reduziertem Risiko. Risiko bedeutet im ersten Schritt vor allem Volatilität. Je stärker eine Geldanlage schwankt, desto risikoreicher ist sie. Als Privatanleger im langfristigen Vermögensaufbau verträgt man meist nur ein geringes Maß an Volatilität. Daher will man sein Risiko auf viele Investitionen verteilen. 

Die Hoffnung ist, dass die Summe an Investitionen nicht alle gleichzeitig einbrechen werden, sondern das manche Investitionen fehlschlagen, aber andere fruchten. In der Summe gleichen die Gewinne dann die Verluste aus und am Ende bleibt eine attraktive Rendite für den langfristigen Vermögensaufbau. Und das ist die klassische Risikoreduzierung und der beste Schutz vor einem Totalverlust deines Geldes. Je breiter du investiert, desto kleiner ist das Ausfallrisiko.

Dabei gibt es Diversifikation innerhalb einer Anlageklasse, aber auch über die einzelnen Anlageklassen hinweg. Die Idee ist hier dein Vermögen optimal zu mischen und nicht nur auf eine Anlageklasse zu setzen, sondern auch außerhalb zu diversifizieren, weil die unterschiedlichen Anlageklassen andere Charakteristika aufweisen. Zum Beispiel steigt der Goldpreis tendenziell in einer Wirtschaftskrise, während Aktien stark im Kurs fallen. Diversifikation lässt sich also folgendermaßen beschreiben:

Eine breite Streuung der Investitionen, mit der Reduzierung des möglichen Gewinns und Verlustes

Was ist Konzentration?

Einfach gesagt ist Konzentration das Gegenteil der Diversifikation. Also alles auf ein Pferd zu setzen und damit seinen möglichen Gewinn zu maximieren. Gewinnt das Pferd aber nicht, ist das Geld weg und du hast verloren. Übertragen auf das Investieren von Geld muss man natürlich zugeben, dass nicht immer sofort alles weg ist, wenn du beispielsweise einen falschen Aktientitel auswählst. Und natürlich kann man Aktien auch analysieren. Aber du musst dich einfach davon lösen, dass du denkst die Zukunft kontrollieren oder vorhersagen zu können. In sofern ist das Setzen auf eine Aktie immer auch eine Wette. Eine Wette darauf, dass die Aktie in Zukunft besser dastehen wird. Und bei der Konzentration sind beide Seiten möglich. Es kann bis zum Totalverlust führen, aber auch der Volltreffer sein. Alles ist möglich. Nach oben und nach unten. Konzentration bedeutet also folgendes:

Eine konzentrierte Investition, mit der Möglichkeit auf maximalen Gewinn und Verlust

Hilfreiche Beispiele

Bei einer breit diversifizierten Geldanlage wirst du wohl niemals einen Totalverlust erleben, aber auch ganz sicher nicht den Jackpot knacken. Das geht nur bei der Konzentration deines Geldes, wobei du aber auch einen Totalverlust riskierst. Um beide Fälle zu veranschaulichen, hier 2 extreme Beispiele:

Extreme Diversifikation

Ein schönes Beispiel sind Immobilien, da man hier vor allem geografisch sehr schön diversifizieren kann. Sagen wir, du investierst im ersten Schritt in eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Das wäre vermutlich eine ziemlich starke Konzentration. Um weiter zu diversifizieren, kaufst du eine weitere Wohnung im selben Haus. Noch mehr Diversifikation wäre dann eine weitere Wohnung in der selben Straße. Dann im selben Viertel, dann innerhalb der selben Postleitzahl, dann in der selben Stadt, dann im selben Bundesland, dann im selben Land und so weiter.

Du kannst dein Risiko also immer weiter streuen (geografisch gesehen). Sollte dann eine Wohnung, an einem bestimmten Standort mal nichts mehr wert sein, hast noch weitere an besser laufenden Standorten. Aber auch die Art der Immobilie kannst du diversifizieren. Nicht nur Wohnungen, sondern auch ein Einfamilienhaus, Stellplätze, Waldgrundstücke oder auch Gewerbeimmobilien. Du siehst also, du kannst die Diversifikation innerhalb einer Anlageklasse bereits sehr weit treiben. Hierbei schützt du dich einfach davor, dass einzelne Gebiete oder Formen von Immobilien in Zukunft nicht mehr attraktiv sind. Denn dann hast du trotzdem noch andere Immobilien, die gut gelaufen sind. Insgesamt also kein Volltreffer, aber auch kein Totalverlust.

Extreme Konzentration

Maximaler Gewinn, aber auch ein möglicher Totalverlust. Damit erhöhe ich mein Risiko natürlich enorm. Und gerade bei Eigenheimbesitzern ist dieses Risiko existent. Keiner kann einem garantieren, dass der Wert der Immobilie in Zukunft gleich bleibt oder schlimmer noch, nicht steigt. Dazu muss man ohnehin noch jede Menge Geld ausgeben, um die Substanz zu erhalten.

Der Punkt ist aber, wenn es sonst keine anderen Geldanlagen gibt, dann besitzt man ein Klumpenrisiko. Denn meistens steckt das gesamte oder der allergrößte Teil des Vermögens nur in diesem Haus. Verliert der Standort an Wert, sinkt automatisch und ganz drastisch das eigene Vermögen. Daher ist es auch so schwierig, dass eigene Haus als Altersvorsorge zu sehen. Auf der anderen Seite bedeutet dieses Klumpenrisiko natürlich auch die Chance darauf, dass wenn der Wert dieses Objekts steigt, dein Vermögen extrem auszubauen. So wie bei Eigenheimbesitzern in den Ballungszentren. Hier waren in den letzten Jahren oder im letzten Jahrzehnt eine Verdoppelung des Wertes keine Seltenheit. Alles ist möglich und auch bei der Konzentration kann man es auf die Spitze treiben und das ist in der Realität gar nicht so unwahrscheinlich.

Meine Einschätzung zur Diversifikation

Für das Gros der Anleger ist Diversifikation wichtig und sinnvoll. Wieviel Diversifikation wirklich sinnvoll ist hängt natürlich von dir selbst ab. Folgende Fragen solltest du dir stellen:

  • Welche Risikotragfähigkeit habe ich?
  • Welche Risikobereitschaft bringe ich mit?
  • Was ist mein finanzielles Ziel?

Das musst du also wirklich für dich selbst entscheiden. Am besten indem du eine gezielte Finanzplanung für dich aufstellst. Das heißt natürlich nicht das du gar nicht auf Einzelaktien setzen sollst oder darfst, sondern dass es eben nicht das ganze Vermögen sein sollte (es sei denn du möchtest genau das). Und das du dir dessen bewusst sein solltest, dass du nicht die Zukunft vorhersagen kannst. Weshalb das Investieren in einzelne Aktien immer auch ein Wette bedeuten. Natürlich nimmst du dir mit der Diversifikation die Chance auf den Hauptgewinn. Du schützt dich aber auch nach unten bei den Verlusten. 

Und für den langfristigen Vermögensaufbau sehe ich die Diversifikation als wichtiges Instrument um dein Risiko zu reduzieren. Aber im Prinzip gilt: Wer an einer Stelle bereits mehr Sicherheit hat, kann an anderer Stelle auch mehr Risiko eingehen. Außerdem darfst du nicht vergessen, dass deine Rendite auch gegen die 3 Renditefresser ankommen muss.

Erwähnte Links zum Thema Diversifikation

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