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Podcast zum Thema Geldanlage für Kinder auf Apple PodcastSpotify oder Google Podcast

Sei ein Vorbild für Kinder

Ein Kind verändert das Leben schlagartig. Dabei betrifft die Geburt eines Kindes immer auch die eigenen Finanzen. Aber auch die Geldanlage und der Umgang mit Geld sollten ein wichtiges Thema bei der Erziehung sein. Denn schließlich steht das Kind irgendwann selbst im Leben und muss sich um sein eigenes Geld kümmern. Aus diesem Grund sprechen wir heute über das Thema Geld und Geldanlage für Kinder.

Geldanlage für Kinder

Lass uns also anfangen und zuerst auf die Geldanlage für Kinder schauen. Was mittlerweile klar sein sollte ist, dass das klassische Sparbuch ausgedient hat. Es gibt keine nennenswerten Zinsen mehr und die Geldanlage an der Börse ist viel einfacher zugänglich als noch in den 70er-, 80er- und 90er-Jahren. Daher macht es auf jeden Fall Sinn einen Teil des Geldes für sein eigenes Kind an der Börse zu investieren. Gerade auch weil das Kind von Geburt an noch so einen langen Anlagehorizont hat. Aber auch wenn du erst später anfängst, du kannst bei Kindern deutlich mehr Risiko gehen, als bei Erwachsenen. Denn die Zeit bis zur Rente ist noch erheblich länger. Und egal welche Krise kommt, es sollte genug Zeit vorhanden sein sie auszusitzen.

Es loht sich also langfristig und breit gestreut zu investieren und zwar von Geburt an. Hierzu gibt es 2 Möglichkeiten:

  • Du investierst auf deinen Namen für das Kind in deinem eigenem Depot
  • Du eröffnest ein Junior-Depot für dein Kind und investierst im Namen des Kindes

Ich würde hier die zweite Option empfehlen, da das Kind seinen eigenen Sparerpauschbetrag von 801€ besitzt. Denn bei Geburt in Deutschland bekommt dein Kind als „Geschenk“ vom Staat erstmal eine Steuer-ID und hat somit auch den eigenen Freibetrag. Diesen solltest du nutzen und ein eigenes Junior-Depot bei der Bank deiner Wahl eröffnen. Hierzu brauchst du nur die Geburtsurkunde und die Steuer-ID des Kindes. Allerdings musst du 2 Dinge beachten:

  • Automatischer Übergang nach Volljährigkeit
  • Einkommensgrenze für die kostenlose Krankenversicherung 

Du musst du also entscheiden, ob du willst, dass dein Kind mit 18 Jahren sofort und automatisch Zugriff aus dieses Geld hat. Als Vertreter verwaltest du das Geld nur bis zum 18. Lebensjahr und dann kann das Kind selbst entscheiden, was damit passiert. Zweitens ist zu beachten, dass auch für das Kind eine Einkommensgrenze gilt und zwar im Bezug auf die kostenlose Familienversicherung bei der Krankenkasse. Wenn dein Kind zu viel verdient, muss es sich selbst versichern beziehungsweise musst du es selbst versichern. Da also auch Kapitalerträge als Einkünfte zählen, gilt es hier die übliche Grenze nicht zu überschreiten. Die Grenze liegt aktuell bei 6.441€ und setzt sich zusammen aus der monatlichen Einkommensgrenze von 470€ und dem jährlichen Sparerpauschbetrag von 801€. In der Regel hast du damit kein Problem, denn über 6.400€ an Kapitalerträgen musst das investierte Geld erstmal generieren.

Und außerdem willst du das Geld ja möglichst langfristig anlegen und brauchst auch keine Auszahlungen. Daher lohnt sich zur Investition auch meist ein thesaurierender ETF, der breit gestreut investiert. Dazu kannst du vielleicht noch ein paar interessante Einzelaktien für Kinder wählen, die einem Kind im Alltag begegnen. Zum Beispiel Disney, Lindt & Sprüngli oder auch andere Marken. Natürlich nur wenn es auch Sinn macht und nicht blind, um hier etwas im Depot zu haben. Es kann aber gerade bei der Vermittlung von Finanzwissen interessant sein, da Kinder diese Marken kennen und deren Produkte konsumieren.

Zusammengefasst solltest du also, wenn möglich, ein Junior-Depot eröffnen und zwar im Namen des Kindes. Dann investierst du monatlich einen Betrag in einen thesaurierenden und breitgestreuten ETF. Du kannst heir auch die Verwandten mit sparen lassen oder auch das Kindergeld nutzen. Natürlich sofern das auch finanziell möglich ist. Um mal ein Gefühl für die Höhe zu bekommen, hier 3 Bespiele mit 50€, 100€ und 200€ als monatliche Sparrate. Jeweils bei 4% jährliche Rendite und 18 Jahre Laufzeit:

  • 50€ pro Monat = 15.000€ Vermögen
  • 100€ pro Monat = 30.000€ Vermögen
  • 200€ pro Monat = 62.000€ Vermögen

Du siehst also, das bereits 50€ völlig ausreichen, um deinem Nachwuchs einen guten Start zu ermöglichen.

Geld für Kinder

Kommen wir damit dann zum zweiten Teil dieses Beitrags, dem Umgang mit Geld. Dazu muss ich sagen, dass ich kein Erziehungsexperte bin. Alles was hier also steht, erfolgt nach bestem Wissen und Gewissen. Lass mich also gerne wissen, falls ich hier Quatsch erzähle oder du Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge für mich hast.

Klar ist aber, das du zwar ein Depot eröffnen und möglichst viel Geld für dein Kind sparen und anlegen kannst, aber wenn dein Kind mit 18 Jahren dann nicht damit umgehen kann und nicht weiß was da eigentlich genau im Depot ist, bringt es auch nichts und das Geld ist vielleicht schneller weg als du denkst. Daher muss gerade auch im Vorhinein immer wieder der Umgang mit Geld vorgelebt werden. Denn Menschen und vor allem Kinder lernen durch Nachahmung.

Versuche dein Kind also sukzessive an das Thema Geld heranzuführen und auch bei den Familien-Finanzen zumindest ein stückweit einzubinden. Das Thema Geld sollte dabei kein Tabu-Thema am Abendtisch sein und vor allem sollte Geld nicht negativ im Kopf des Kindes verankert werden. Geld ist nichts Böses. Geld ist einfach ein Zahlungsmittel in unserer Geldwirtschaft, dass schlechte Dinge aber auch sehr viel schöne Dinge ermöglichen kann. Man darf über Geld sprechen, aber man muss gerade unseren Wohlstand in der westlichen Welt einordnen können. Es ist wichtig für einen selbst, aber auch für das Kind, zu wissen, wie privilegiert wir hier sind, das wir mehr Geld haben als wir benötigen.

Und daher sollte man verantwortungsvoll mit seinem Geld umgehen und auch etwas Gutes damit tun. Dabei sollte das Kind lernen wie es sein (Taschen-)Geld budgetiert und was Sparen bedeutet. Gerade das ein Verzicht in der Gegenwart in der Zukunft etwas noch Größeres bedeuten kann ist extrem wichtig. Damit weckt man hoffentlich die Langfristigkeit in Kopf des Kindes. Denn dieses langfristige Denken ermöglicht es dem Kind jetzt auf eine Sache zu verzichten, um in Zukunft mehr zu haben. Auch das bewusste Konsumieren ist extrem wichtig. Es geht nicht darum immer alles zu besitzen, sondern zu hinterfragen, ob man etwas wirklich braucht. Dabei sollte das Kind nicht jedem Kaufimpuls nachgeben und verstehen, dass man etwas auch unter Umständen nicht benötigt.

Im nächsten Schritt wäre dann ein Basiswissen für Finanzen extrem wichtig. Wirtschaft und Börse grundlegend verstehen. Hierzu kann man das Kind dann natürlich auch mal die eigenen Geldanlagen in seinem Depot vor dem 18. Lebensjahr zeigen und es bei der Entwicklung mitnehmen. So kann man es hoffentlich langsam an das Thema heranführen und dafür sorgen, dass es dann mit 18 Jahren verantwortungsvoll damit umgeht. Alles in allem ist es wichtig das richtige Vorbild für das Kind zu sein. Natürlich nicht nur was Finanzen angeht, sondern auch in anderen Lebensbereichen.

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