fbpx
Lesezeit: 6 Minuten

Podcast zu den Finanzbegriffe auf Apple PodcastSpotify oder Google Podcast

Finanzlexikon

Finanzwissen aufbauen bedeutet auch neue Begriffe in seinen Wortschatz zu übernehmen. Je mehr Finanzbegriffe du kennst und erklären kannst, desto besser. Allerdings sind nicht alle in gleichem Maße wichtig. Und gerade am Anfang solltest du dich auf die absoluten Basics konzentrieren. Denn damit deckst du den ganz großen Teil des Finanz-Know-Hows ab. Aus diesem Grund sprechen wir heute über die 10 wichtigsten Finanzbegriffe.

10 Finanzbegriffe

Es gibt wirklich viele wichtige Finanzbegriffe. Aber aus meiner Sicht reichen die folgenden 10 Begriffe völlig aus, wenn es darum geht das große Ganze zu verstehen. Wenn du diese Begriffe und ihre Zusammenhänge kennst und verstehst, sind deine Grundlagen wirklich sehr gut aufgestellt:

1. Geld

Ganz einfach gesagt ist Geld ein neutrales Zahlungsmittel. Durch Geld wird jedem von uns der Handel in der modernen Wirtschaft ermöglicht. Wir müssen nicht mehr Ware gegen Ware tauschen, sondern können jedes Gut in einem Standardgut ausdrücken, nämlich Geld. Es wird über die Notenbank und Geschäftsbanken in Umlauf gebracht und im Wesentlichen durch die Vergabe von Krediten geschöpft. Insgesamt erfüllt dann 3 Funktionen in der Wirtschaft:

  • 1. Zahlungsmittelfunktion
  • 2. Wertaufbewahrungsfunktion
  • 3. Rechenmittelfunktion

Geld existiert in seiner ersten Art als Bargeld in Form von Münzen und Banknoten und als zweite Art in Form von Sichteinlagen bei den Geschäftsbanken, dem sogenannten Buchgeld. Aber egal in welcher Form, ohne Geld wäre eine moderne Wirtschaft nicht denkbar.

Mehr zum Geld findest du hier in einem älteren Beitrag bzw. Podcastfolge!

2. Inflation

Die zweite Funktion von Geld (siehe oben) wirft die Frage auf wie werthaltig ist Geld wirklich. Denn durch das in Umlauf bringen von immer mehr Geld sinkt der in Umlauf befindliche Teil des Geldes logischerweise in seinem Wert. Diesen Effekt des Kaufkraftverlustes nennt man Inflation. Die Inflation wird dabei prozentual in meistens jährlich als sogenannte Inflationsrate gemessen. Liegt die Inflationsrate bei 2% kannst du dir mit einem gleichen Betrag aus dem letzten Jahr heute 2% weniger Waren leisten. Wesentlich gesteuert wird die Inflation durch die Geldpolitik der EZB. Ihr oberstes Ziel ist eine Inflationsrate bei nahe 2%. Gesteuert wird dieser Wert durch die Adjustierung des Leitzins. Also dem Zinssatz zu dem Geschäftsbanken sich Geld leihen können. Steigt der Leitzins, ist Geld teurer und die Inflation verlangsamt. Sinkt der Leitzins hingegen, dann ist Geld günstig zu haben und mit der höheren Geldmenge in der Wirtschaft sinkt auch die Kaufkraft.

Mehr zur Inflation findest du hier in einem älteren Beitrag bzw. Podcastfolge!

3. Zinssatz

Der Zinssatz als Finanzbegriff ist der prozentuale Anteil eines in Anspruch genommenen oder vergebenen Kredits, den man als Risikoprämie bezahlt oder erhält. Zinsen werden also immer dann gezahlt, wenn ein Kredit vergeben wird. Und bei einer Kreditvergabe gibt es immer 2 Seiten:

  • 1. Gläubiger
  • 2. Schuldner

Der Gläubiger vergibt den Kredit, also verleiht sein Geld und der Schuldner nimmt den Kredit in Anspruch. Daher zahlt der Schuldner die Zinsen an den Gläubiger. Somit kannst du den Zinssatz auch als Preis für deine Ungeduld oder als Belohnung für deine Geduld sehen. Denn der Zins wird dafür gezahlt, dass der Gläubiger auf sein Geld verzichtet und der Schuldner Geld benutzt, das ihm nicht gehört.

Mehr zum Zinssatz findest du hier in einem älteren Beitrag bzw. Podcastfolge!

4. Risiko

Risiko beschreibt die Möglichkeit eines Verlustes und wirkt dabei auf 2 Arten:

  • 1. Stärke des Risikos (z.B. 1.000€)
  • 2. Wahrscheinlichkeit des Risikos (z.B. im Schnitte alle 3 Jahre)

Es ist immer wichtig zu sehen wie stark ein Risiko wirkt, aber auch wie wahrscheinlich es ist. Daher ist Risiko nicht mit einem Verlust gleichzusetzen, sondern eben nur ein wahrscheinlicher Verlust. Zum Finanzbegriff des Risiko gehören auch noch 2 weitere Begriffe:

  • 1. Risikotragfähigkeit
  • 2. Risikobereitschaft

Risikotragfähigkeit ist dabei deine finanzielle Situation. Erlaubt sie es dir, das Risiko einzugehen? Je besser du in anderen Bereichen abgesichert bist, desto mehr Risiko kannst du bei deiner Geldanlage tragen. Risikobereitschaft hingegen beschreibt viel mehr deinen Typ und den Umgang mit Risiko. Ist es ein Risiko mit dem du Nachts ruhig schlafen kannst? Wenn ja, ist alles in Ordnung. Wenn nein, solltest du dir eine andere Geldanlage anschauen oder die Risiken minimieren. Das geht am besten durch 2 Maßnahmen:

Mehr zum Risiko findest du hier in einem älteren Beitrag bzw. Podcastfolge!

5. Magisches Dreieck

Geldanlagen stehen immer im Spannungsfeld zwischen 3 Kriterien:

  • 1. Rentabilität
  • 2. Sicherheit
  • 3. Liquidität

Ein Anlage kann nie alle 3 Kriterien zu 100% erfüllen. Sobald du mehr Rentabilität möchtest, wirst du Sicherheit und Liquidität verlieren. Sobald du mehr Sicherheit möchtest, wirst du Rentabilität und Liquidität einbüßen und je mehr Liquidität du willst, desto weniger Sicherheit und Rentabilität wirst du haben. Wenn dir so etwas versprochen wird, hüte dich davor. Meist ist es eine dreiste Abzocke in Form eines Schnellballsystems oder einfach nur Finanzpornografie.

Mehr zum magischen Dreieck findest du hier in einem älteren Beitrag bzw. Podcastfolge!

6. Anlageklassen

Es nicht ganz eindeutig wie viele Anlageklassen es gibt und was sie beinhalten. Aus meiner Sicht macht es aber Sinn die möglichen Geldanlagen in diese 6 Klassen zu unterteilen:

  • 1. Aktien
  • 2. Anleihen
  • 3. Immobilien
  • 4. Geldwerte
  • 5. Rohstoffe
  • 6. Alternative Investments

Dabei kann man beim Zugang zu den Anlageklassen immer zwischen der Direktanlage und einem Anlagevehikel unterscheiden. Eine Direktanlage ist beispielsweise der Kauf einer Aktie. Den Zugang über ein Anlagevehikel gelingt über einen Aktienfonds.

Mehr zu den Anlageklassen findest du hier in einem älteren Beitrag bzw. Podcastfolge!

7. Aktien

Aktien sind eine eigene Anlageklasse (siehe oben) und beschreiben die Beteiligung an einem Unternehmen durch den Kauf von Wertpapieren. Mit einer Aktie besitzt man einen bestimmten prozentualen Anteil eines Unternehmens und ist damit auch an den Gewinnen beteiligt. Erstens in Form von Gewinnausschüttungen (Dividenden) und zweitens durch Kursgewinne an der Börse. Denn je höher der Kurswert einer Aktie, desto mehr ist das Unternehmen am Markt wert. Aber umgekehrt kann ein Unternehmen auch Kursverluste hinnehmen und damit weniger Wert sein. Die Schwankungsbreite zwischen dem Hoch und Tief des Aktienkurses nennt man Volatilität. Aktien kann man zudem über die Direktanlage kaufen oder auch über Anlagevehikel, wie zum Beispiel Aktienfonds.

Mehr zu den Aktien findest du hier in einem älteren Beitrag bzw. Podcastfolge!

8. Fonds

Ein Fonds ist ein Anlagevehikel, welches das Geld von vielen Anlegern aggregiert und dann gesammelt investiert. Dadurch bekommen auch kleine Anleger Zugang zu den entsprechenden Geldanlagen. Fonds gibt es für Anleihen, Aktien, Immobilien und Rohstoffe. Dabei unterscheiden sich vor allem Aktienfonds in 2 verschiedene Arten:

  • 1. Aktive Aktienfonds
  • 2. Passive Aktienfonds 

Aktive Aktienfonds werden von Fondsmanagern verwaltet. Sie versuchen das Geld abzusichern wenn die Kurse fallen und einzusteigen, wenn die Kurse wieder Fahrt aufnehmen. In der Vergangenheit hat sich aber gezeigt, dass dieser Ansatz nur selten von Erfolg gekrönt ist. Oftmals ist es sinnvoller und rentabler einfach investiert zu bleiben und Kursschwankungen auszusitzen. Und genau diese Art von Aktienfonds sind passive Aktienfonds, die auch ETFs genannt werden. Sie brauchen keinen Fondsmanager, sondern sie bilden einfach einen Aktienindex ab und bleiben stumpf investiert. Egal wie die Kurse steigen oder fallen. Dadurch spart man sich die Verwaltungsgebühren für den Fondsmanager und die Rendite steigt zusätzlich.

Mehr zu den Fonds findest du hier in einem älteren Beitrag bzw. Podcastfolge!

9. Rendite

Die Rendite ist einfach gesagt der Gewinn oder Verlust einer Geldanlage. Sie wird wie der Zinssatz in Prozent angegeben und es gibt 3 Faktoren, die deine Rendite schmälern (Renditefresser):

  • 1. Inflation
  • 2. Kosten
  • 3. Steuern

Also auch wenn du nominal 2% Rendite eingefahren hast, kann deine reale Rendite nach Abzug aller 3 Renditefresser negativ sein. Denn nur wenn nach deren Abzug die Rendite immer noch positiv ist, erst dann hast du real mit deiner Anlage Geld verdient.

Mehr zur Rendite findest du hier in einem älteren Beitrag bzw. Podcastfolge!

10. Bankberatung

Der Letzte der 10 wichtigsten Finanzbegriffe ist die Bankberatung und spezieller das Provisionsgeschäft von Banken. Denn bei dieser Art von Bankberatung entstehen störende Interessenskonflikte, da der Bankberater nicht das passende Produkt für dich finden möchte, sondern dir das Produkt verschlägt, welches am meisten Provision bringt. Diese Provision ist dann meist in den Kosten des Anlageprodukts versteckt, welche du zahlst (einer der 3 Renditefresser von oben). Sei dir daher bewusst, dass die Bankberatung auf den ersten Blick zwar kostenlos ist, aber nur selten wirklich bedarfsgerecht.

Mehr zur Bankberatung findest du hier in einem älteren Beitrag bzw. Podcastfolge!

Zusammenfassung

Wie du siehst gibt es 10 wichtige Finanzbegriffe, die einen direkten und indirekten Zusammenhang haben. Sie zu kennen und zu verstehen ist extrem wichtig. Denn damit steht und fällt deine Kapitalbildung. Und genau dabei wünsche ich dir viel Erfolg und auch Spaß bei deiner Kapitalbildung.

Erwähnte Links der Finanzbegriffe

Kontakt zu Kapitalbildung

Starte noch heute mit deiner Kapitalbildung und schau dir meine Empfehlungen an. Darin findest du interessante Bücher, mein Girokonto, Tagesgeldkonto und Depot und hilfreiche Links für deine Finanzen. Bei Fragen, Anmerkungen oder weiterem Interesse kannst du mich außerdem über folgende Kanäle erreichen: