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Anlagefehler = Lehrgeld

Nur wer Fehler macht, kann auch daraus lernen. Natürlich muss man nicht jeden Fehler selbst machen, aber der Lerneffekt ist bei eigenen Fehler eben besonders groß. Und durch diese Fehler bin ich heute da wo ich bin. Deshalb bin ich zum einen dankbar, dass ich daraus lernen durfte, auch wenn es nicht ganz günstig war. Und zum anderen werden es ganz sicher nicht die letzten Fehler gewesen sein. Aus diesem Grund sprechen wir heute über meine 3 größten Anlagefehler.

1. Anlagefehler – Eigenverantwortung

Der erste Anlagefehler ist meine alte private Rentenversicherung. Und die Ursache für diesen Fehler war ganz klar meine fehlende Eigenverantwortung. Ich war damals noch regelmäßig bei meiner Bankberaterin und habe mich „beraten“ lassen. Und ja, ich hatte auch schon die ersten eigenen Aktien ausgewählt, aber mir eben auch diese private Rentenversicherung andrehen lassen. Und zwar weil es einfach keine Alternativen gab, die meine Bankberaterin mir hätte anbieten können.

Außerdem musste ich ja auch was für meine Altersvorsorge machen. Und damals war eine Altervorsorge in meinem Kopf niemals ein Aktienportfolio, sondern immer eine private Versicherung, der Staat und vielleicht noch eine berufliche Altersvorsorge. Und deshalb fand ich das Produkt zu diesem Zeitpunkt auch wirklich sinnvoll, denn meine Rente sollte ja sicher sein bzw. versichert sein. Nur versichert sein kostet auch immer Geld und schmälert die Rendite. Demnach hatte ich zum einen hohe einmalige und auch laufende Kosten. Und das alles für eine nur recht moderate Rendite, die aber immerhin abgesichert war. Am Ende habe ich das Versicherungsprodukt dann gekündigt und die Kosten als Lehrgeld abgeschrieben. Es waren nämlich ein paar tausend Euro, die einfach weg waren.

Aber hätte ich das Geld in diesem Produkt gelassen, hätte ich noch deutlich mehr verloren. Allein durch die Rallye der letzten 4 Jahre habe ich das Geld schon mehr als raus und meine Entscheidung hat sich gelohnt. Aber mein Fehler war nicht so sehr das Produkt, sondern viel mehr meine fehlende Eigenverantwortung. Ich habe meine Finanzen in die Hände anderer Personen gegeben und damit eben einen Fehler gemacht. Nicht weil die Bankberaterin mir ein falsches Produkt angeboten hat, sondern weil ich selbst keine Ahnung hatte. Denn Das Produkt war genau das was ich damals wollte. Eine sichere Rendite, da das Geld für meine Rente gedacht war. Heute weiß ich natürlich das es quatsch ist, aber damals eben ein Fehler der mich temporär tausende Euro gekosten hat, die ich aber glücklicherweise schon wieder ausgleichen konnte.

2. Anlagefehler – Trading

Dann kommen wir zum zweiten Anlagefehler. Und zwar mein Versuch den Markt mit dem Kauf und Verkauf von Einzelaktien zu schlagen. Auch ich habe also mal „Trading“ betrieben, zumindest habe ich es mal probiert. Ich dachte mir, das ich es mit den dynamischen Stop-Loss-Ordern hinbekomme, meine Rendite zu optimieren. Heißt also ich kaufe eine Aktie, über die Zeit gesehen wächst die Wirtschaft und damit steigt auch der Kurs der Aktie. Mit dem dynamischen Stop-Loss zieht sich meine Verkaufsschwelle automatisch mit nach oben und ich kann nur gewinnen.

Leider hat es einfach nicht funktioniert, obwohl es in der Theorie so gut und simpel klingt. Aber der Markt verhält sich eben nicht so rational wie die Wirtschaft. Auch wenn die Verkaufszahlen, der Umsatz oder das EBIT eines Unternehmen stimmen, können andere Ereignisse den Kurs enorm treiben oder auch senken. Und das kann einen dynamische Stop-Loss einfach niemals abbilden. Denn ich war zwischen der Maximierung der Rendite und der Begrenzung des Verlusts gefangen. Auf der einen Seite wollte ich die Rendite möglichst maximieren, also die Verkaufsschwelle möglichst nah am aktuellen Kurs halten. Auf der anderen Seite wollte ich aber auch Spielraum für genau solche Ereignisse lassen.

Wie groß wählt man also diesen Bereich zwischen aktuellen Kurs und Verkaufsschwelle? Keine Ahnung, um ehrlich zu sein. Und nach ein paar hundert Euro die ich verloren und auch wieder gewonnen hatte, habe ich es aufgegeben. Denn die Börse ist einfach so irrational, dass man ihr mit rationalen Strategien nicht beikommen kann. Mal klappt es, mal wieder nicht und man kann sich einfach nicht erklären warum die Marktteilnehmer so reagieren.Nach oben und nach unten. Daher habe ich es dann gelassen und die Zeit lieber für andere Dinge genutzt. Denn es war nicht nur ein Nullsummenspiel, sondern auch noch zeitintensiv, was es somit nur noch teurer macht.

3. Anlagefehler – Dividenden

Mein dritter Anlagefehler ist mein Super-Dividenden-ETF. Auch hier wusste ich schon, wie bei meinem zweiten Anlagefehler, recht gut über meine Finanzen Bescheid, wollte sie aber optimieren. Diesmal dann in Form eines Dividenden-ETF, der ausschließlich auf sogenannte Dividenden-Aristokraten setzt. Die Idee war also möglichst ein passives Einkommen aufzubauen und es mit einem solchen ETF zu versuchen. Allerdings hat dieser ETF insbesondere im Vergleich zu meinem Butter-Und-Brot-ETF schlecht performt.

Es gab zwar fast monatlich eine Ausschüttung, diese musste aber natürlich sofort versteuert werden und darunter hat auch der Kurswert gelitten. Außerdem habe ich schnell gemerkt, dass ich für ein echtes passives Einkommen im dreistelligen Bereich deutlich mehr investieren müsste. Da ist man locker im fünfstelligen Bereich und das war es mir einfach nicht wert. Insbesondere weil ich ja langfristig anlegen möchte und nicht auf die Einnahmen aus Kapitalerträgen angewiesen bin. Von daher sollen die Gewinne gerne automatisiert reinvestiert werden und erst beim Verkauf realisiert werden. Alles in allem habe ich auch hier ein paar hundert Euro Verlust gemacht, weil ich den ETF irgendwann loswerden wollte. Er hat einfach nicht in mein Konzept gepasst und auch hier habe ich den Verlust wieder als Lehrgeld abgeschrieben.

Fazit

Das waren mein 3 größten Anlagefehler. Vielleicht gar nicht so spektakulär wie du vielleicht dachtest, aber es geht hier um 3 wichtige Botschaften:

  1. Übernimm die Verantwortung für dein Geld und triff dann die richtigen Entscheidungen
  2. Überschätze dich nicht selbst indem du versuchst den Markt zu schlagen
  3. Denke lieber langfristig als in kurzfristigen Gewinne

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